Schulbeginn: Das kommt wirklich in die Tüte
Zu viele Süßigkeiten schaden der Konzentration.
Rhein-Kreis Neuss. "Das kommt in die Tüte!" Mit diesem Slogan wirbt ein Kaufhaus in seinem aktuellen Prospekt. Darunter: Schokolade in zahlreichen Varianten. Doch ob die Schultüten der I-Dötze tatsächlich derart großzügig mit Süßigkeiten gefüllt werden sollten, ist mehr als fraglich.
Mit Süßigkeiten in der Schultüte solle äußerst sparsam umgegangen werden, rät die Meerbuscher Ernährungsberaterin Petra Gesthuysen-Mieden den Eltern von Erstklässlern. "Die richtigen Starter in den Tag sind nunmal Vollkorn- und Joghurtprodukte", sagt sie und begründet: "Schokolade steigert den Blutzuckerspiegel sehr stark. Dadurch werden die Kinder unkonzentriert."
Den Kindern die Süßigkeiten vollkommen zu verbieten, sei jedoch nicht die richtige Lösung. "Wenn man das tut, wird das Interesse für Süßes bei den Kindern
nur noch größer", erklärt Gest-huysen-Mieden, die Kurse zur richtigen Ernährung von Schulkindern gibt. Die Fachfrau rät: "Süßigkeiten sollten kontrolliert an Kinder abgegeben werden." So liege es noch im Rahmen des Gesunden, wenn sich Kinder eine Süßigkeit am Tag, wie zum Beispiel eine kleine Tüte Gummibärchen oder einen Schokoriegel, aussuchen dürfen.
Wichtig sei zudem, den Kindern eine witzig gestaltete Butterbrotdose zum Schulbeginn zu schenken. Dadurch werde den Kleinen signalisiert, dass ein ausgewogenes Frühstück notwendig ist. An Nahrungsmitteln kann natürlich auch Obst in die Schultüte gegeben werden. Viele Eltern glauben, dass Müsliriegel gesund seien, da das Wort Müsli darin steckt. "Diese Riegel enthalten aber in den meisten Fällen viel Zucker und sind daher alles andere als gesund", so die Ernährungsberaterin.
Die Verbraucherzentralen raten, statt zu vieler Süßigkeiten Schreibutensilien wie Blei- und Wachsmalstifte, bunte Filzschreiber oder einen Malkasten für Wasserfarben in die Schultüten zu packen.