Grevenbroich: Weltraumtechnik aus der Nähe

Montanushof zeigt bis Ende Oktober die Ausstellung „Augen im All“.

Grevenbroich. Einen Blick in den Weltraum bietet jetzt eine Ausstellung im Montanushof. Unter dem Titel "Augen im All" können die Besucher auf Schautafeln den Weg von den ersten Fernrohren bis zu modernen Weltraumteleskopen verfolgen. Eine Filmvorführung in Endlosschleife rundet das Angebot ab.

Die Ausstellung beginnt mit dem Astronomie-Pionier Galileo Galilei, vor genau 400 Jahren: 1609 baute er nach holländischem Vorbild sein erstes Fernrohr und legte gleich mit der Himmelsbeobachtung los.

Weil seine Entdeckungen - zerklüftete Felsen auf dem Mond, die Ringe des Planeten Saturn und vieles mehr - das Bild vom Kosmos revolutionierten, hat die Europäische Raumfahrtagentur ESA zum Jubiläum 2009 das "Internationale Jahr der Astronomie" ausgerufen.

Mit unzähligen Veranstaltungen in ganz Europa bringen die Sternenforscher in diesen Monaten ihre Erkenntnisse der Öffentlichkeit nahe. Aber wird dadurch nicht das Geheimnisvolle entzaubert? Ganz im Gegenteil, ist ESA-Mitarbeiterin Jocelyne Landeau-Constantin überzeugt: "Schon Kinder bestaunen den nächtlichen Sternenhimmel. Erwachsene bewundern ihn umso mehr, je mehr sie über seine Geheimnisse erfahren."

Zu bewundern gibt es in der Tat einiges. Mit modernen, über das sichtbare Licht hinausgehenden Beobachtungsmethoden, stoßen die Forscher neue "Fenster ins All" auf. Die Ausstellung zeigt dies anhand von zwei ESA-Weltraumteleskopen, die seit Mai um die Erde kreisen.

Das erste mit Namen "Herschel" registriert die Wärmestrahlung von fremden Himmelskörpern. "Pate" ist der Forscher Wilhelm Herschel, der im Jahr 1800 die Infrarotstrahlung entdeckte. Eine andere Strahlenart, nämlich Mikrowellen, fängt das Weltraumteleskop "Planck" ein, benannt nach dem Nobelpreisträger Max Planck. Von der Messung dieser so genannten kosmischen Hintergrundstrahlung erhofft sich die ESA neue Erkenntnisse über die Frühzeit des Universums.

Diese High-Tech-Konstruktionen sind in der Ausstellung im verkleinerten Modell zu bewundern, ebenso wie eine Nachbildung der Ariane-Rakete, mit der "Herschel" und "Planck" ins All geschossen wurden. Ebenfalls als Modell dabei ist die Weltraumsonde "Mars Express", die den roten Planeten erforscht.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober im Erdgeschoss des Montanushofs zu sehen. Den Eröffnungsvortrag hält am Mittwoch um 15 Uhr Robert Clausen, Leiter des Planetariums Laupheim (Oberschwaben). Der Eintritt ist frei.

Bei einem Gewinnspiel gibt es außerdem echte Meteoriten zu gewinnen. Die Gewinner werden am 2. November gezogen.