Grevenbroich: Zentrum - Die Marktplatz-Arkaden sind komplett

Kunden und Anbieter sind zufrieden. Geschäfte sollen Wevelinghoven beleben.

Grevenbroich. Brigitte Burbach ist zufrieden. Seit sie mit ihrer Lottoannahmestelle von der Poststraße in die neuen Marktplatz-Arkaden umgezogen ist, brummt der Laden.

"Es sind ja erst ein paar Wochen, aber es hat sich deutlich etwas getan", sagt sie und lässt ihren Blick durch den kleinen Raum schweifen.

Etwa doppelt so viele Kunden wie bisher besuchen ihren Laden - und Burbach ist zuversichtlich, dass das auch so bleibt. Die 168 Parkplätze werden langfristig das Geschäft beleben, ist sie überzeugt.

Für 10,8 Millionen Euro errichtete die Firma EKZ Wevelinghoven als Bauherr ein 5600 Quadratmeter großes Gebäude, in dessen Erdgeschoss der Discounter Aldi auf 800 Quadratmetern und nun auch der Supermarkt Rewe auf einer Fläche von 1950 Quadratmetern eingezogen sind.

Offiziell eröffnet werden die Arkaden samt Marktplatz am 3. August mit Unterstützung der Schützen. Wie diese Unterstützung aussehen wird, steht noch nicht fest - die Planungen sind in vollem Gange.

Für Bürgermeister Axel Prümm geht mit dem Marktarkaden-Projekt eine Ära zu Ende. "Das Projekt hat mich meine gesamte Amtszeit über begleitet und war mit Sicherheit die größte Herausforderung", sagt er.

Angefangen mit der Suche nach einem Investor bis hin zur Umsiedelung des Feuerwehrgerätehauses und der alten Sparkasse, das Projekt verlangte der Stadt Grevenbroich einiges ab: Der erste Investor sprang ab, die Feuerwehreinheit drohte mit einer Auflösung des gesamten Löschzuges, wenn ein Umzug anstehe, und der Platzhirsch Sparkasse musste erst mit viel Überredungskunst von der Aufgabe seines alten Standortes überzeugt werden.

Inzwischen hat die Feuerwehr an der Langwadener Straße ein neues Gebäude bekommen und die Sparkasse ist in die Arkaden zurückgekehrt.

Auch die städtische Grundschule, die an das Marktgelände angrenzt, musste zurückstecken: Der Pausenhof wurde verkleinert, Grünflächen und Bäume mussten weichen. "Es wurden viele persönliche Gespräche geführt, mit Eltern, Lehrern und auch den Kindern", erinnert sich Prümm.

Die Befürchtung der Schützen, dass sich für ihr Fest etwas ändert, war umsonst. "Das Schützenfest wird wie gewohnt stattfinden - mit zwei Zelten und derselben Anzahl an Buden", erläutert CDU-Ratsherr Alexander Klömpges.

Rund 1000 Quadratmeter Bürofläche stehen noch leer. Verhandlungen mit Mietern, einem Fitnessstudio und Ärzten, laufen bereits.

Ob sich an der Parkplatzsituation etwas ändert, steht noch nicht fest. Eine Einschränkung der Parkzeit im vorderen Teil des Platzes sei angedacht.

"Zurzeit ist es etwas chaotisch, das liegt aber vor allem an der Neueröffnung des Rewe-Marktes. Wir müssen abwarten, wie es sich entwickelt", sagt Klömpges.

Von der Hektik der Autofahrer, die sich im Schritttempo über den Parkplatz tasten, hat Gisela Vrijaldenhoven nichts mitbekommen. Sie ist mit dem Fahrrad hergekommen. "Die Arkaden sind so zentral gelegen, dass sie von überall aus in Wevelinghoven zu Fuß zu erreichen sind", sagt sie.