Holzbüttgen: Gemeinsames „Om“ vereint zum Schluss

Buddhistische Lieder erklingen bei einem Benefiz-Konzert in der evangelischen Kirche. Die Einnahmen kommen Projekten in Nepal zugute.

Holzbüttgen. "Ich habe mich mit der Dekoration anfangs etwas schwer getan", sagt Rainer Strauss, Vorsitzender der Kaarster Nepalinitiative, in der evangelischen Lukaskirche.

Das christliche Kreuz wird durch einen riesigen Holzschnitt Buddhas verdeckt. Rechts und links hängen Gebetsfahnen. "Durch meine Besuche in Nepal bin ich in meinem Christsein gestärkt worden. Menschen versuchen mit Hilfe der Religion Antworten auf Fragen zu finden, die uns alle beschäftigen. Jede Religion verdient Respekt", erklärt Strauss.

Seine Initiative hatte die buddhistische Nonne, Ani Choying Drolma, zu einem Benefiz-Konzert eingeladen. Die Einnahmen aus dem Konzert, das an diesem Abend fast ausverkauft ist sowie der Verkauf ihrer CDs kommen verschiedenen Projekten in Nepal zu Gute. Ziel: Bildung für Mädchen..

Nicht nur in dem Himalaya-Staat sie ist zum Popstar geworden. Das Lied, für das sie mehrere Awards gewonnen hat, singt sie an diesem Abend auf Deutsch.

Es handelt von einer Blume: In ihren Augen erstrahlt die Welt in Blütenpracht. Und die Dornen sehen nur das Stachelige in der Welt.

Die Mehrzahl der Lieder, die sie an diesem Abend singt, sind meditativ-spirituelle Lieder, traditionelle Gebete, meist so genannte Mantras. "Sie sollen helfen, den Geist vor negativen Gedanken zu schützen."

Nur eine Glocke und ein Dorje (Trommel) kommen als Instrumente zum Einsatz. "Ziel ist es, das Innerste wach zu rütteln", erklärt sie.

Einmal wird sie von Manose, dem laut Ani Choying Drolma besten Flötisten Nepals, begleitet, der zufällig in der Gegend und spontan nach Holzbüttgen gekommen war.

"Ich bin noch nie auf einer Orgel begleitet worden", sagt Ani Choying Drolma schmunzelnd. Gleich zu Beginn singt sie mit dem Chorus of Joy. Zum Schluss wird gemeinsam ein Mantra gesungen.

Die Zuschauer muss die buddhistische Nonne nicht überreden, auch sie stimmen in das bekannteste Mantra Nepals ein "Om mani padme hum". "Ich bedanke mich bei Pfarrer Caspers für so viel Offenheit, dass dieser Abend möglich wurde." Dass er gelungen war, bezeugen die Zuschauer zum Abschluss stehend mit lang anhaltendem Applaus.