Kaarst: Keine Ausweitung der Lustmeile
Die Stadt hat gestern einen Dringlichkeitsbeschluss gefasst: Neue Bordelle soll es in Holzbüttgen nicht geben.
Kaarst. Das befürchtete Großbordell in Holzbüttgen wird es nicht geben. Gestern haben der Vorsitzende des Planungs- und Verkehrsausschusses, Ratsherr Marcel Schulze Bomke-Vossschulte, und Bürgermeister Franz-Josef Moormann in einer Dringlichkeitsentscheidung einen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan im Bereich der Friedrich-Kruppstraße gefasst. Demnach sollen sich neue Bordelle und Vergnügungsstätten wie auch Spielhallen in dem Bereich nicht mehr ansiedeln dürfen.
"Die Dringlichkeitsentscheidung ist nötig geworden, weil eine konkrete Bauvoranfrage für die Erweiterung einer Spielhalle gestellt worden ist, der Planungsausschuss sowie der Stadtrat aber erst Mitte Juni tagen", erläutert der Technische Beigeordnete Manfred Meuter. Er verweist darauf, dass der Verwaltung Hinweise vorliegen, die darauf hindeuten, dass die Betreiber eine mögliche Nutzung als Bordell vorbereiten.
"Die Entscheidung ist sehr konsequent. So stelle ich mir eine effektive Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Verwaltung vor", lobt Franz-Josef Rademacher, Vorsitzender des Förderkreises Holzbüttgen. Er hatte bereits im Mitgliedermagazin vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass die Grenze des Zumutbaren rund um das Gewerbegebiet Hüngert und am Bruchweg längst erreicht ist.
"Holzbüttgen wird schleichend Schritt für Schritt zur Amüsiermeile. Wir hatten von den Plänen eines Großbordells erfahren und die Verwaltung informiert. Jetzt wurde mit Politikern aller Parteien effektiv an einem Strang gezogen", freut sich Rademacher über das schnelle Handeln der Verwaltung.
Bürgermeister Franz-Josef Moormann verweist darauf, dass die Entscheidung auch deshalb notwendig sei, damit Kaarst ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibe. "Der Bereich Hüngert ist ein Qualitätsstandort und soll eine aufstrebende Entwicklung nehmen. Wir müssen die Voraussetzungen für zukunftsfähige und attraktive Gewerbeunternehmen sichern. Neue Bordelle gehören hier nicht hin. Das muss baurechtlich fest verankert werden", betont Moormann. Die Ansiedlung solcher Etablissements entspreche nicht den städtebaulichen Zielen.