Vorst. Für seine zweite Teilnahme an der Tour de France hatte sich Markus Fothen mehr ausgerechnet. Seinen 15. Platz vom Vorjahr wollte der Gerolsteiner-Profi eigentlich verbessern. In Paris wurde es schließlich Rang 34. "Irgendwann in der Vorbereitung muss ein Fehler passiert sein", denkt Fothen nach. Allerdings habe ihn das "Drumherum" belastet. Mit "Drumherum" meint der Kaarster Radprofi die täglichen Dopingdiskussionen und Enttarnungen weiterer Sünder. Seit Mitte der Tour trägt der Kaarster Radprofi ein weißes Armband am rechten Handgelenk. "Clean Sport" ist darauf eingeprägt. "Der Radsport kann nicht mehr tiefer sinken. Zwar beteuern erst Fahrer, dass sie nichts dafür können, und dann stellt sich doch heraus, dass sie gedopt haben", sagt Fothen. Seine Verlobte Jessica Wolf kam schließlich auf die entscheidende Idee, wie ein Zeichen für den sauberen Sport gesetzt werden könnte. Dies soll aber nicht durch Worte bekundet werden, sondern deutlich sichtbar sein. Wer das weiße Armband trägt, versichert öffentlich seine Reinheit - im Körper wie im Gewissen. Über eine Internetseite kann das Bändchen zum Preis von drei Euro bestellt werden. Gut 1300 Stück sind bereits verkauft. Einen Euro des Preises wird der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gespendet. Doping sei schließlich nicht nur ein Problem im Radsport. "Bei uns wird jetzt lediglich mehr kontrolliert, und damit auch mehr gefunden", meint Markus Fothen.
Der Ausstieg von ARD und ZDF aus der Live-Übertragung nach dem ersten Dopingfall der Tour de France sei für ihn daher ein Präzedenzfall. Solch ein Handeln müsste auch für andere sportliche Großereignisse gelten, fordert er.