Kaarst baut Offenen Ganztag aus
Der Rat hat beschlossen, dass alle Wünsche nach OGS-Plätzen erfüllt werden sollen. Dafür braucht die Stadt mehr Platz.
Kaarst. Es gibt gute Nachrichten für Familien: Die Stadt Kaarst baut die Offenen Ganztagsschulen (OGS) aus und schafft so mehr Platz für mehr Kinder. Die Mensa der Astrid-Lindgren-Schule am Marienplatz in Holzbüttgen wird erweitert und auf dem Schulhof der Katholischen Grundschule Kaarst an der Alten Heerstraße werden für zwei Jahre 200 Quadratmeter große Lern- und Raummodule inklusive WCs angemietet und aufgestellt.
Die Gemeinschaftsgrundschule Stakerseite bekommt gleichfalls „mobilen Ausweichraum“ plus Toiletten auf der Freifläche vor dem VHS-Gebäude zur Verfügung gestellt; für die Installation der sanitären Anlagen werden im städtischen Haushalt 40 000 Euro freigegeben; an der Matthias-Claudius-Schule können Räume der evangelischen Kirche an der Grünstraße angemietet werden. Das hat der Stadtrat noch vor der Sommerpause einstimmig so beschlossen.
Seit 2006 gibt es an den Kaarster Grundschulen den Offenen Ganztag und — er ist ein Erfolgmodell. Neben den pädagogischen und personellen Aspekten sind die Räumlichkeiten ein wichtiger Bestandteil des Konzepts. Anders als in einzelnen Nachbarkommunen findet die Betreuung in Kaarst nämlich ausschließlich in stadteigenen Räumen statt. Das hat bislang auch gut funktioniert.
Unter Ausnutzung aller an den Schulstandorten vorhandenen Räume habe bis zum Schuljahresbeginn 2015/2016 allen Elternwünschen auf OGS-Betreuung entsprochen werden können, sagt die Verwaltung. Jetzt stoßen Schulen und OGS aber an Kapazitätsgrenzen. In einem Antrag an den Schulausschuss schlugen die Schulleitungen und die OGS-Träger im März Alarm. Mittlerweile hat die Politik entschieden, dass in Kaarst jeder Wunsch nach einem Platz im Offenen Ganztag erfüllt werden soll. Das wiederum macht den Ausbau nötig. Im Zusammenhang damit waren auch die schulischen Sanitärbereiche in den Blick gerückt. Im Schulausschuss und im Rat gab es Beschwerden von Eltern über schlechte Hygiene und zu wenig Toiletten. An der OGS an der Alten Heerstraße schien die Not besonders groß. Rund 170 Kinder mussten sich dort bisher zwei Mädchen- und drei Jungentoiletten teilen. Kinder, hieß es, hielten zum Teil lieber bis zum Ende der Betreuungszeit ein und liefen dann nach Hause, weil sie nicht auf die Toiletten der OGS gehen wollten.
Der Hygienezustand der stillen Örtchen sei bedenklich und abgesehen davon gebe es zu wenige. Die Politik nahm sich des Themas daraufhin an. Ein Antrag des Fünferbündnisses (SPD, Grüne, FDP, Zentrum, UWG) zur Verbesserung der Toilettensituation — bezogen auf Sauberkeit und Anzahl der Toiletten — an der OGS der Katholischen Grundschule wurde sowohl vom Schul-, als auch vom Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss gutgeheißen. Auch die Reinigungsintervalle sollen jetzt optimiert werden. Das hat Schuldezernent Sebastian Semmler versprochen.