Kaarst: Engagement - Heute wieder aus Ghana zurück

Fünf Oberstufenschüler des Einstein-Gymnasiums haben in den Ferien ein Brunnenprojekt in einem Dorf unterstützt.

Kaarst. Vier unvergessliche Wochen haben fünf Oberstufenschüler des Albert-Einstein-Gymnasiums in Ghana erlebt. Am Montag mussten sie von vielen neuen Freunden und Bekannten Abschied nehmen. Umso mehr freuen sich die Eltern auf die heutige Heimkehr.

"Wir haben schon in der ersten Wochen unglaublich viel gelernt", sagt Björn Seeger. Mit ihrem Lehrer Hans-Peter Krull sowie Maraike Krull de Hawie und Martin Hawie haben Bettina Keller, Julia Bernardy, Anna Ladleif, Björn Seeger und Magdalene Wehmeyer in dem Dorf Ekutukrom ein Brunnenprojekt begleitet. "In der ersten Woche habe ich bereits gelernt, dass ich nicht zu viele Erwartungen stellen sollte", erzählt Bettina Keller.

Das Geld für den Brunnenbau hatte die Familie Krull privat gesammelt. "Meine Mutter hatte im Urlaub einmal das Dorf besucht und dann gesehen, wie die Bewohner sich das Trinkwasser aus einem verschmutzen See geholt haben", erläutert Maraike Krull.

Von der Hauptstadt Accra fuhren die Kaarster nach Cape Coast in ihr "Blue Yellow Guesthouse". Von ihrer Unterbring aus erkundete die Gruppe die Umgebung und besuchte das nahe gelegene Dorf Ekutukrom. "Bei einem Besuch auf dem Markt in Accra stellten wir direkt fest, wie sehr wir den Händlern durch unsere helle Hautfarbe auffielen", berichtet Julia Bernardy das unbekannte Gefühl.

Mitte Juli war der Brunnen fertiggestellt. Bei Trommelmusik und Tänzen wurde Bettina Keller die Ehre zuteil, die ersten Eimer Wasser aus dem Brunnen nach oben zu ziehen. Die zeremonielle Unterhaltung mit dem Oberhaupt des Dorfes war für die Schüler gewöhnungsbedürftig. "Man durfte ihn nie direkt ansprechen. Und Frauen durften an dem Gespräch gar nicht teilnehmen. Für uns sind solche Traditionen schwer verständlich", sagt Magdalena Wehmeyer.

Vor einer Woche brach die Gruppe dann zur einer Reise in den Norden Ghanas auf. "Auf dem Weg merkten wir bald, dass sich Vegetation und Häuserbau sehr veränderten", so Anna Ladleif. Auch in der Region Ghanas konnten die Schüler die Gastfreundschaft des Landes erleben. "Wir wurden freundlich empfangen und erhielten einen Einblick in den Dorfalltag", berichtet Magdalena Wehmeyer.

Martin Hawie hat die Reise samt Brunnenbau dokumentiert. Viele Stunden Filmmaterial reisen am Dienstag nach Deutschland. "Die Schüler haben die Kamera zum Schluss gar nicht mehr registriert. Das hat die Arbeit erheblich erleichtert", so der Filmemacher. Die Jugendlichen und ihre Eltern sind schon jetzt auf das Ergebnis gespannt.