Kaarst: Hüngert II - Fragen bleiben offen

Der Förderkreis Holzbüttgen und BürgermeisterFranz-JosefMoormann sprachenüber das Projekt am Kaarster Kreuz.

Kaarst. Was passiert, wenn Ikea sich nicht im neuen Kaarster Gewerbegebiet niederlässt? Welche Firmen sollen und werden sich ansiedeln? Wird das Gebiet mit Grünflächen angemessen in das Umfeld eingebettet? Wie soll die schon jetzt problematische Verkehrssituation geregelt werden? Rechnet sich der geplante Aufwand für Hüngert II überhaupt? Diese und andere Fragen hat das geplante Gewerbegebiet am Kaarster Kreuz bei den Bürgern aufgeworfen. Einige wurden jetzt diskutiert.

Etwa 150 Besucher der Mitgliederversammlung des Förderkreises Holzbüttgen im Restaurant Bischofshof hofften darauf, dass Bürgermeister Franz-Josef Moormann Informationen zur Entwicklung des Gewerbegebiets HüngertII würde liefern können. "Zwischen Bürgern und Herrn Moormann wurde lange engagiert und sachlich diskutiert", sagte Franjo Rademacher, Vorsitzender des Förderkreises. Der Bürgermeister habe die Sorgen und Anregungen ernstgenommen und wolle sie bei den zuständigen Gremien vorbringen. Allerdings sei auch einiges offen geblieben - was angesichts der Finanzprobleme der Stadt verständlich sei: "Fehlendes Geld bremst eben Entwicklungen und Möglichkeiten, Dinge zu entscheiden."

"Ikea hat einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen und uns mehrfach Absichtserklärungen zum Umzug ins neue Gebiet bestätigt", sagte Moormann. Zudem habe die Untersuchung eines Wirtschaftsprüfers ergeben, dass sich das gesamte Projekt für die Stadt lohnen werde. Weiterhin zeigte sich der Bürgermeister davon überzeugt, dass das neue Gewerbegebiet bei potenziellen Investoren großen Anklang finden wird: "Wir haben hier schließlich in Rheinnähe und an der A57 eine bevorzugte Lage in Europa."

Bezüglich der Verkehrsplanung gab sich Moormann betont zurückhaltend: "Weder die Bürger noch Ikea oder die Stadt wollen ein noch größeres Verkehrsproblem. Klar ist, dass wir eine Lösung finden müssen, die befriedigend für alle ist." Einige Bürger hatten unter anderem gefordert, dass die Gümpgesbrücke im Zuge der Arbeiten im Gewerbegebiet keinesfalls gesperrt werden dürfe: "Das ist für viele von uns die einzige Verbindung, um einkaufen gehen zu können."

Wie der Bürgermeister sagte, werden bei einer Versammlung am 2.Juni die Ergebnisse einer weiteren Verkehrsuntersuchung vorgestellt, in deren Folge über die Verkehrsplanung entschieden werden soll. Zudem sollen sich zu diesem Anlass auch Vertreter von Ikea vor den Bürgern zum Standort Kaarst bekennen. Ziel der Stadt sei es, "eine ordnungsgemäße und funktionierende Erschließung des Gewerbegebiets und des Ortsteils Holzbüttgen sicherzustellen". Dazu zähle auch, dass keine "belästigenden Betriebe" angesiedelt werden und für ausreichend Grünflächen gesorgt wird.

"Der Bürgermeister hat uns versichert, die Bürger regelmäßig über die Entwicklung zu informieren, diese transparenter zu machen", berichtet Rademacher.