Kaarst: Im Tuppenhof wird der Backofen angeworfen

Buntes Programm von Jazz bis zum Mundarttheater.

Kaarst. Der Duft von frischem Brot und Streuselkuchen zog an Christi-Himmelfahrt über den Tuppenhof. Das Museum eröffnete offiziell seine Saison, und damit auch das neue Backhaus.

Der Backofen wurde Stein auf Stein gemauert. "Ein alter Ofenbauer hatte große Freude daran, seine Kunst noch einmal zeigen zu können", sagt Rolf Rottländer, Vorsitzender des Museumsfördervereins. Der Ofen wurde bereits beim Adventsmarkt in Betrieb genommen. In den vergangenen Monaten wurde das Außengelände hergerichtet sowie Strom und Wasser gelegt. "Einmal im Monat soll künftig der Backofen angeworfen werden. Dann können Besucher eigenen Teig mitbringen und ihn dort aufbacken", so Rottländer.

An den ersten Öffnungstagen verzeichneten die ehrenamtlichen Mitarbeiter auf dem Tuppenhof dank des sonnigen Wetters einen guten Zuspruch. Heute öffnet die Begegnungsstätte erneut, sowie an den kommenden Wochenenden bis Ende Oktober. Die zeitgemäß eingerichteten Wohn- und Arbeitsräume des Hofs können besichtigt werden. Gut ein Viertel der rund 100 Vereinsmitglieder hält das Jahrhunderte alte Gehöft in Ordnung. Jeder bringt seine persönlichen Stärken ein, sei es als Handwerker, in der Bibliothek oder als Museumsführer.

Nach der Fertigstellung des Backhauses haben die Vereinsmitglieder erst einmal kein großes Bauprojekt im Sinn. Jetzt muss das Dach der alten Bauernremise neu gedeckt werden. Der Schuppen dient als offenes Klassenzimmer, wo Schüler mehr über den Tuppenhof erfahren können. Hinter dem Bauernhaus befinden sich auch zehn jeweils etwa 50 Quadratmeter große Parzellen, die von Privatpersonen als Kleingärten genutzt werden. Ein paar davon sind wieder frei geworden und können kostenlos übernommen werden.

Das Museumsprogramm für das erste Halbjahr sieht eine Mischung aller kulturellen Facetten vor. So bietet zum Beispiel das Meininger-Trio Jazzmusik, die Band Replay spielt Rock-Oldies zum Frühschoppen. Dienstags wird die etablierte Vortragsreihe fortgesetzt, außerdem ist ein Abend mit Mundarttheater geplant. Höhepunkt bis zu den Sommerferien wird die Dauerausstellung "100 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Büttgen und Kaarst" in der großen Scheune sein. Sie wird am 30. Mai unter der Schirmherrschaft von Rolf Rottländer eröffnet und zeigt nicht nur alte Fotos.

Ein Spritzenwagen aus Zeiten vor der Motorisierung ist ebenso zu sehen wie eine alte Alarm-Hupe. Im Innenhof steht ein altes, rotes Feuerwehrauto. Der Zweite Vorsitzende Reinhold Mohr hat Geschichtsforschung betrieben und wird am 3. Juni, 20 Uhr, einen Vortrag über "Die Anfänge von Feuerschutz und Feuerbekämpfung im Kaarster Raum während des 18. und 19. Jahrhunderts" halten.