Neuss: Umstrittene Park-Pläne

Bebauung: Stadtrat - Mehrheit stimmt der Eröffnung des Planungsverfahrensfür den Park zu.

Neuss. Nach dem Verkauf des Marianums will der Bauverein nun zügig die Parkfläche bebauen. Erste Pläne, die zu heftigen Reaktionen bei den Nachbarn geführt hatten, sind revidiert: Kein Wort mehr von einer Riegelbebauung auf der Fläche hin zum Stadion. Hier sind statt der 32Wohnungen in Mehrfamilienhäusern jetzt noch vier freistehenden Einfamilienhäuser vorgesehen; insgesamt geht es um etwa 80 Wohneinheiten.

Um planen zu können, muss der Flächennutzungsplan geändert werden. Darum ging es gestern im Stadtrat. Dort schlug sich in der Debatte der ganze Unmut der Opposition über die Vorgänge um den Verkauf des Marianums in einer sehr heftig geführten Debatte nieder. Als Tischvorlage gab es für die Stadtverordneten eine gegenüber dem Planungsausschuss geänderte Begründung. Demnach ist - Folge des inzwischen beschlossenen Verkaufs an Vivacon, die im Marianum Luxuswohnungen planen - keine Rede mehr von barrierefreien Wohnungen und dazugehörigen Serviceeinrichtungen.

Heftig attackierten SPD, FDP und Grüne die CDU, die das Verfahren "durchpeitschen" wolle, aber auch Bürgermeister Herbert Napp in seiner Rolle als Aufsichtsratschef des Bauvereins. Es habe keine ordnungsgemäße Beratung gegeben, hieß es, und Reiner Breuer (SPD) vermutete, hier werde "in Salamitaktik" doch noch die Bebauung des angrenzenden Jahnstadion vorbereitet.

In geheimer Abstimmung scheiterte die SPD mit ihrem Antrag auf Vertagung. Gegen die Stimmen von SPD, Grünen und FDP beschloss der Rat mit der Aufstellungs der Nutzungsplanänderung den Start des Verfahrens. Nun können sich zunächst einmal während der Auslegungszeit die Bürger äußern.