Kaarst: Umweltdetektive auf Spurensuche im Kanal

Projekt: Gymnasiasten untersuchten den Nordkanal unter ökologischen Aspekten. Mit 40 Proben und nassen Füßen ging der zweite Tag der „Umweltwoche“ zu Ende.

Kaarst. Im Unterholz des Nordkanals raschelt es. Äste brechen, dann gibt es ein Plätschern, und "Umweltdetektivin" Diana steht mit einem Fuß im knietiefen Wasser.

Der Einsatz der Klasse 8b des Albert-Einstein-Gymnasiums für die Untersuchung des Bachlaufs unter ökologischer Perspektive ist sichtlich groß. Im Rahmen einer Umweltwoche scheuten die Schüler gestern keine Mühe, um Proben von Schlamm und Wasser zu nehmen.

Die 14-jährige Gina leitet die Gruppe mit einem Plan an die besten Uferplätze. Dann geht es ans Nass mit Keschern und Behältern. Das Ziel: "Leben nachweisen und die Beschaffenheit des Wassers prüfen", erklärt Lehrer Hermann Leygeber, dessen Hände bereits im Morast gebadet haben.

"Wir haben schon Fische gesehen", sagt die 13-jährige Diana, nimmt ein Glas Wasser und stellt es zu den anderen Proben in einen Korb. "Am Donnerstag werden wir die unter einem Mikroskop untersuchen." Dann wird sich herausstellen, ob sich im Kaarster Gewässer Mikroorganismen befinden, wie Biologielehrer Leyberger vermutet. "Vielleicht können wir sogar Muscheln nachweisen."

Ein besonderes Tier zog heute schon seine Flugbahn über den Nordkanal: Ein Eisvogel schwebte über die Köpfe der Schüler hinweg. Idyllischer Frieden für einen kurzen Moment, gleich neben der Schnellstraße. "Früher war der Nordkanal tot", erklärt Leygeber. Abwässer aus angrenzenden Häusern ließen kein Leben in dem drei Meter breiten Wasserlauf zu.

Die Untersuchung soll mit insgesamt 40 Proben aus allen möglichen Stellen des Kanals zu einem representativen Ergebnis führen. Eines ist jetzt schon klar: "Eigentlich ist das Wasser recht sauber", meint Gina und viel Müll haben sie am Ufer auch nicht gefunden.

Die Umweltwoche des Gymnasiums kommt bei den Jugendlichen gut an: "Wir sorgen auch für weniger Abfall und sparsamen Stromverbrauch in der Schule", sagt Gina. Hermann Leygeber muss die Schüler zwar manchmal erinnern, doch vielleicht helfen ja die ökologischen Tage, dass das demnächst noch besser funktioniert. Vom Ehrgeiz wurden die Gymnasiasten gestern jedenfalls gepackt - sie rannten so schnell von einer Uferstelle zur nächsten, dass Leygeber kaum mitkam.