Kein Kleingeld: Bus lässt Fahrgast stehen
Weil Erik Schafer nur einen 50-Euro-Schein hatte, nahm ihn der Busfahrer nicht mit.
Kaarst. Es sollte ein spannender Kurztrip nach Rom werden, doch der Traum von Bella Italia wäre für Erik Schafer beinahe schon in Kaarst zerplatzt. Der US-Amerikaner verbringt aktuell zwei Wochen Urlaub bei seiner Cousine und hatte sich spontan entschieden, für eine verlängertes Wochenende in die italienische Hauptstadt zu fliegen. „Das Flugzeug sollte um 14.40 Uhr in Düsseldorf starten. Ich wollte mit dem Schnellbus um 13.07 Uhr von der Neersener Straße abfahren“, sagt der 26-Jährige.
Doch dann die böse Überraschung: „Ich hatte leider die geforderten 5,80 Euro für das Ticket nicht klein. Deshalb wollte ich mit einem 50-Euro-Schein bezahlen — aber der Fahrer sagte einfach nur ,nein’“, erzählt Schafer.
Ungläubig habe er nachgefragt, die Zahlung mit Bank- oder Kreditkarte angeboten. Doch der Fahrer habe ihn nicht einmal angesehen. „Er wiederholte nur sein ,Nein’ und sagte noch, dass höchstens eine Geldkarte infrage käme. Ich wusste nicht genau, was das ist, stand da wie vom Donner gerührt — dann bin ich ausgestiegen. Mir blieb ja nichts anderes übrig“, sagt Schafer.
Schnell sei er zum Bahnhof gelaufen, um eine alternative Verbindung zu finden. „Doch es gab keine. Ich rief verzweifelt meine Cousine an. Sie musste zunächst ihr Baby versorgen, fuhr mich dann. In letzter Minute habe ich den Flieger erreicht“, sagt der Amerikaner, der inzwischen wieder in Kaarst gelandet ist.
Heike Schuster von der Düsseldorfer Rheinbahn, die die Schnellbuslinie 51 betreibt, erklärt, warum Schafer nicht mit dem Schein bezahlen konnte: „Laut den Allgemeinen Beförderungsbedingungen müssen die Fahrgäste passend zahlen. Unsere Fahrer können in der Regel bis zehn Euro herausgeben.“ Allerdings bestehe immer die Möglichkeit, eine Quittung über das fehlende Wechselgeld auszustellen. „In unseren Kundenzentren kann sich der Fahrgast dann das Geld abholen. Dass der Fahrer dieses Angebot nicht gemacht hat, ist nicht kundenfreundlich und auch nicht in unserem Sinne.“
Erik Schafer fliegt heute zurück in seine Heimat. Zum Flughafen fährt er aber nicht mit dem Bus.