Kinder über „Toten Winkel“ aufgeklärt
Kreispolizei und Feuerwehr informierten Fünftklässler der Von-Humbolt-Gesamtschule über Gefahren im Straßenverkehr.
Grevenbroich. Den Fünftklässlern der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule sollte gestern ein echtes „Aha-Erlebnis“ vermittelt werden. Zum ersten Mal kooperierte die Polizei des Rhein-Kreises Neuss mit der Freiwilligen Feuerwehr, um den Schülern die Gefahren des „toten Winkels“ zu verdeutlichen.
Dafür parkte die Feuerwehr eines ihrer Einsatzfahrzeuge auf dem Schulhof der Gesamtschule. Klassenweise wurde den Schülern dann anhand des Fahrzeuges das Phänomen des „toten Winkels“ erklärt und auf seine Gefahren hingewiesen. „Besonders bei Lkw besteht oft die Annahme: Der Fahrer kann von da oben doch alles überblicken,“ bedauert Ulli Kuhlen vom Straßenverkehrsamt.
Jürgen Burschartz von der Freiwilligen Feuerwehr Grevenbroich über den „Toten Winkel“
Dieser falschen Annahme wolle man mit der Aktion deutlich entgegenhalten. Letztlich gingen nicht nur Kinder davon aus, sondern auch Erwachsene. Die Polizei veranstalte deswegen auch ähnliche Aktionen für Senioren. „Die sind schließlich auch noch mal eine besondere Gefahrengruppe“, sagt Hubert Jansen von der Verkehrsunfallprävention der Polizei. Doch auch Schüler, die sich schließlich jeden Morgen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder zu Fuß auf den Schulweg machen, seien Gefahren ausgesetzt, weiß der Abteilungsleiter der Unterstufe, Arno Hanneken, der deswegen besonders dankbar war, dass sich Polizei und die Feuerwehr dem Thema angenommen haben und mit vereinten Kräften bei den Kindern Eindruck hinterließen.
Die Infoveranstaltungen zum Thema „toter Winkel“ werden schon lange von der Polizei angeboten, sagt Verkehrssicherheitsberater Hubert Jansen vom Rhein-Kreis Neuss, die Kooperation mit der Feuerwehr sei hingegen in Grevenbroich zum ersten Mal entstanden. „Für die Kinder soll das Ganze natürlich auch interessant sein“, sagt er. Mit dem Einsatzfahrzeug war die Aufmerksamkeit der Schüler jedenfalls garantiert.
Aufgeteilt in jeweils zwei Gruppen konnten die Schüler in dem markierten Bereich des toten Winkels stehen und damit der Gruppe auf der gegenüberliegenden Seite des Fahrzeuges verdeutlichen, wie wenig der Fahrer eines Lkw von seiner Umgebung tatsächlich wahrnimmt. Dafür konnten die Schüler abwechselnd vom Fahrersitz aus das Phänomen beobachten.
„Das Fahrzeug hat sogar extra Spiegel, für den toten Winkel“, erklärte Jürgen Burschartz von der Freiwilligen Feuerwehr, der den Vormittag für die Präventionsveranstaltung mitbetreute. „Und trotzdem ist der Bereich, in dem man nichts sehen kann, riesig. Darin kann sich eine ganze Klasse verstecken“, betonte der Ehrenamtler.
Nach der ereignisreichen Veranstaltung auf dem Schulhof ging es dann für die 164 Schüler gemeinsam mit einem Verkehrsquiz in der Aula weiter. Auch diese Kombination sei erstmalig, sagte Jansen.
Mit 18 Fragen konnten die Schüler der fünften Klasse dann ihr Wissen testen und wiederholen. „Das Wichtigste“, sagt Hubert Jansen, „ist für uns die Unfallvermeidung. Die Schüler sollen wissen, wie man sich gar nicht erst in Gefahr begibt.“