Wohnhaus für viele Generationen soll am Dreeskamp entstehen
Der Verein „Cohousing“ hat ein Grundstück für sein Projekt gefunden. Etwa 90 Menschen sollen in dem neuen Gebäude Platz haben.
Kaarst. Der Verein „Cohousing“ hat ein Grundstück für sein Mehrgenerationen-Wohnprojekt gefunden. Auf rund 6000 Quadratmetern im Baugebiet Am Dreeskamp kann sich die Gruppe um Klaus Ulrich Schmid ein mehrgeschossiges Gebäude vorstellen, das rund 90 Menschen in etwa 40 Parteien Raum zum gemeinsamen Leben bietet. Nach Auskunft von Schmid hat die Gruppe auch schon Vorgespräche mit den Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWG) geführt, denn Cohousing plant mit barrierefreien und behindertengerechten Wohnungen.
Dass die Realisierung von der politischen Zustimmung abhängt, ist dem Verein klar. Also hat er die Idee an die Parteien herangetragen und vom Fünferbündnis bereits eine Rückmeldung erhalten, wie er sich das besser nicht wünschen kann. Denn die fünf Parteien Grüne, SPD, FDP, FWG und UWG werden erst im Sozialausschuss (8. November) und dann im Planungs- und Verkehrsausschuss (PVA/22. November) den Antrag stellen, Cohousing zu unterstützen.
„Der Sozialausschuss begrüßt die Realisierung des Projektes Cohousing in Kooperation mit der GWG unter dem Aspekt der Schaffung weiterer öffentlich geförderter Wohnungen auf dem Grundstück ,Am Dreeskamp’ und bittet die Verwaltung, entsprechende Gespräche mit dem Verein zu führen“, heißt es in der Vorlage für den Sozialausschuss.
Und der PVA soll die Verwaltung beauftragen, „den Bebauungsplan ,Am Dreeskamp’ in Abstimmung mit dem Verein Cohousing dahingehend zu ändern, dass das Projekt Cohousing in Kooperation mit der GWG unter dem Aspekt der Schaffung weiterer öffentlich geförderter Wohnungen realisiert werden kann“.
„Wir wollen aber eine breite Zustimmung der Politik“, betont Schmid und freut sich, dass am Samstag ein Gespräch unter anderem mit CDU-Chef Lars Christoph stattfinden wird. Denn das von Cohousing angepeilte Gebiet war bislang für die Errichtung einer vierten Pflegeeinrichtung vorgehalten worden. Doch die Bedarfsplanung für Pflegeplätze im Rhein-Kreis sehe schon jetzt mehr Plätze als in der Prognose berechnet vor, erklärt Christian Gaumitz von den Grünen und ergänzt: „Öffentliche Mittel wird es dafür nicht geben.“
Er sieht jedoch ebenso wie Anneli Palmen (SPD) die Chance für die Cohousing-Idee: „Ein mehrgeschossiger Bau passt gut dorthin, außerdem ist es gut, dass der Verein die GWG im Boot hat.“ Aber auch Gaumitz wünscht sich, dass für die Planung ein breiter politischer Konsens hergestellt werden kann „und die CDU mitmacht“.
Für Schmid ist der Standort Am Dreeskamp optimal. Damit bliebe der Verein zudem in Kaarst — zuletzt war auch die Rede davon, auswärts nach einem geeigneten Standort zu schauen.