Korschenbroich: Silber blinkt im Sonnenstrahl
Zum 300-jährigen Jubiläum kamen 33.000 Besucher, einer sogar aus Australien. Die meisten Züge hielten sich aber zumindest während der Parade an den Schützenknigge. Würdig schritten 1000 Schützen mit Blumen und Gewehren durch die Gassen, während 350 Musiker dat Trömmelsche’ schlugen.
Korschenbroich. Die Korschenbroicher haben ihrem Leitspruch "Wir machen uns das Wetter bei Unges Pengste’ selbst" wieder alle Ehre gemacht. Bei 28Grad kamen 33000 Besucher zum 300-jährigen Jubiläumsfest, um die Königsparade an der St.-Andreas-Kirche zu sehen.
Ganz nah an die Absperrung drängten sich die gut gelaunten Zuschauer, denn neben den geschickt wirbelnden Fahnenträgern trugen 30 Schützen die farbenprächtige Blumenhörner durch die Altstadt, wofür Korschenbroich längst über die Stadtgrenzen bekannt ist.
In der standesgemäßen Festkleidung wurde es so manchem Schützen ganz schön warm. Bundesbezirksmeister Horst Thoren zupfte schon am Mittag verdächtig am Hut, doch das mit Strafgeldern geahndete Ablegen fällt ihm nicht schwer: "Unser Zug legt die Zahlungen nicht in Bier um. Wir spenden den Betrag nach jedem Schützenfest einer Partnerschaft in Albanien für die Ausbildung junger Menschen."
Die meisten Züge hielten sich aber zumindest während der Parade an den Schützenknigge. Würdig schritten 1000 Schützen mit Blumen und Gewehren durch die Gassen, während 350 Musiker dat Trömmelsche’ schlugen.
Das Aufziehen des Königspaares der St.-Katharina-Junggesellen war für die meisten Korschenbroicher ein Wiedersehen, denn der 32-jährige Andreas Albani schritt bereits im letzten Jahr an der Seite von Brigitte Wroblik an der Spitze der Parade. Dass der Katharinen-König zum zweiten Mal den Vogel schießen würde, hatte niemand erwartet.
"Das kommt selten vor. Aber wer einmal König war, möchte es wieder werden", sagt Bundesbezirksmeister Thoren augenzwinkernd. Auch Sebastianer-König Herbert Rukes ist kein unbeschriebenes Blatt: Bereits 1988 trug er das Zepter, begleitet von seiner Verlobten Uschi, die nun als seine Ehefrau an seiner Seite steht.
Nicht zuletzt wegen des 300-jährigen Jubiläums traten viele Schützen einen weiten Weg zu Unges Pengste’ an. Den weitesten hatte Peter Boesch, der eigens aus Sydney anreiste. Ihm zu Ehren trug jeder seiner Zugfreunde ein Känguru am Jacket.
"Unser 300-Jähriges feiern wir auch mit befreundeten Zügen", freut sich Thoren, denn es marschierten 20 Bruderschaften aus der Umgebung unter dem Schirmherrn Prinz Hubertus zu Sayn-Wittgenstein durch die Stadt. Und bei Sommerwetter ging auch das diesjährige Motto "Das Silber blinkt im Sonnenstrahl" voll und ganz auf. Am Dienstag um 18.30 zieht die Königsparade zum letzten Mal an der St.-Andreas-Kirche vorbei.