Neuss: 1768 Schützen angetreten
Es wurden einer langen Tradition folgend die Altenheime besucht, viele Corps feierten in ihren Zuglokalen. Das große Volksfest an der Furth endet am Dienstag mit dem Krönungsball.
Neuss. "Was für ein Wetter," schwärmte Hans-Werner Prinz am Sonntagmittag, als das Komitee der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft auf die Venloer Straße einbog und einen kurzen Halt machte. Der Geschäftsführer der Bruderschaft war ohnehin voll des Lobes.
"Wir haben ein tolles Königspaar. Der Fackelzug am Montagabend war ein voller Erfolg, und die vielen Gäste hier am Straßenrand zeigen uns, dass wir mit unserem Schützenfest richtig liegen."
Dann wurde es ernst. Adjutant Reinhard Wimmer ritt im leichten Galopp auf das Komitee zu, richtete die Grüße des Herrn Oberst aus und meldete: "Seine Majestät, das Regiment ist mit 1768 Schützen zu Ihren Ehren angetreten." Schützenkönig Wilfried Moosbauer dankte und nahm mit seinem Gefolge zur Freude der vielen Besucher die Front ab.
Darunter war auch Susanne Ebers. Die 29-jährige Arzthelferin war aus Grevenbroich mit ihrem Mann gekommen, um die sonntägliche Parade auf der Neusser Furth anzuschauen. "Ich sehe die Schützen und ihre Parade gerne und bekenne mich zum Schützenwesen. Hier auf der Furth bin ich aufgewachsen. Jedes Jahr sehe ich hier alte Freunde wieder.
Inzwischen findet auch mein Mann Spaß daran." Begeistert zeigte sich der vierjährige Leon, der vom Papa zuvor eine Trommel erhalten hatte und kräftig mit dem vorbeimarschierenden Tambourcorps mittrommelte.
Begeistert war auch Norbert Bongartz, aktiver Karnevalist und Kommandant der Stadt- und Prinzengarde. "Wer mich kennt, weiß, dass ich auch im Sommerbrauchtum aktiv bin. Ich freue mich sehr auf das letzte Augustwochenende." Mit ihm stehen Jürgen Müller und Bongartz Gattin Monika am Straßenrand und bewundern die grandiosen Uniformen.
Dann ist das Komitee zurück und besteigt die kleine Bühne vor der ehemaligen Nordstadthalle. Schützenpräsident Rolf Stein gibt die Straße frei für die Hönnesse und die Fahnenschwenker. Bewundert werden die Künste der Fahnenexperten ebenso wie die prachtvoll geschmückten Blumenhörner. Die Zeit drängt, denn die Pause zwischen den Paraden ist kurz, nachmittags steht ein großer Umzug an.
Am Montag ging das Fest der Schützen auf der Furth weiter, und auch am Dienstag gibt es noch reichlich Programm. Es wurden einer langen Tradition folgend die Altenheime besucht, viele Corps feierten in ihren Zuglokalen. Heute steht noch der Krönungsball an.