Landrat äußert sich zu RWE-Kraftwerksplänen

Das Unternehmen will in vier Jahren fünf Blöcke stilllegen.

Grevenbroich. Mit Zurückhaltung hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke auf die Ankündigung von RWE reagiert, fünf Blöcke der Kraftwerke in Frimmersdorf, Neurath und Niederaußem zunächst vom Netz zu nehmen und dann nach vier Jahren ganz stillzulegen. „Mit dieser Lösung übernimmt das Unternehmen Verantwortung für den Erfolg der Energiewende und die Verminderung des Kohlendioxid-Ausstoßes“, sagte Petrauschke: „Aber für unseren Wirtschaftsstandort ist dies ein Schlag.“ Der Kampf gegen die Kohleabgabe habe sich nach Ansicht Petrauschkes dennoch gelohnt; es sei unterm Strich nicht so schlimm gekommen wie zunächst angekündigt. „Dennoch bleiben Risiken, wie etwa die Sicherung der Grundlast.“

Der Landrat rief RWE auf, „den mit der Maßnahme verbundenen Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten und die jahrelang hart arbeitende Belegschaft nicht im Regen stehen zu lassen“. Die sogenannte Sicherheitsbereitschaft der Anlagen dauert laut RWE vier Jahre und beginnt für die Blöcke P und Q in Frimmersdorf 2017, für die Blöcke E und F in Niederaußem 2018 sowie für den Block C in Neurath 2019. Danach werden sie stillgelegt. Petrauschke unterstrich vor diesem Hintergrund die Bedeutung des Programms „Innovationsregion Rheinisches Revier“ (IRR).

Dabei geht es im Wesentlichen um die strukturpolitische Begleitung wirtschaftlicher, geografischer und arbeitsplatzbezogener Veränderungen im Braunkohlen-Revier, die durch den rückläufigen Tagebau hervorgerufen werden. Der Kreis ist selbst Gesellschafter in der IRR GmbH. „Im Revier arbeiten tausende von gut ausgebildeten Beschäftigten. Dieses Potenzial müssen wir nutzen“, sagt der Landrat.

Um das rheinische Braunkohle-Revier effektiv in die Zukunft begleiten zu können, bedürfe es des Blicks über die Grenzen der Regierungsbezirke hinweg, erklärt Petrauschke das gemeinsame Engagement. Ziel aller Anstrengungen sei ein sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltiger Umbau der Wirtschaftsstruktur der Region. „Dabei sehen wir das Land und auch RWE weiterhin in der Pflicht, sich spürbar in den Prozess einzubringen und ihrer Verantwortung gerecht zu werden“, fordert der Landrat. Red