Polizeieinsatz auf Segelflugplatz nach mehrfachen Schleuderübungen
Auf der Gustorfer Höhe musste der Flugbetrieb eingestellt werden.
Grevenbroich. Die Segelflugzeuge des Aero-Clubs mussten gestern am Boden bleiben. Starts und Landungen waren nicht mehr möglich, nachdem große Teile des Flugplatzes zum wiederholten Male von Autoreifen zerstört worden waren. Illegale nächtliche Schleuderübungen hinterließen tiefe Furchen auf dem Rasenfeld. Die mutmaßlichen Täter sind offenbar gefasst worden: Die Polizei stellte in der Nacht zu Sonntag die Personalien von drei Männern fest, die mit einem Geländewagen auf der Gustorfer Höhe unterwegs waren. „Die Ermittlungen dauern noch an“, sagte gestern ein Sprecher der Kreispolizeibehörde.
Schon zwei Mal hatten die Piloten in jüngster Vergangenheit tiefe Fahrzeugspuren auf ihrer 1050 Meter langen Start- und Landebahn entdeckt, sie erstatteten daraufhin Anzeige. Da zu befürchten war, dass die Täter wiederkommen würden, legten sich Mitglieder der Jugendabteilung des Aero-Clubs in der Samstagnacht auf die Lauer. „Mit Erfolg“, sagt deren Leiter Martin Lonien (24): „Kurz nach Mitternacht waren sie wieder da und bretterten ohne Licht auf unserer Piste herum.“ Die jungen Flieger verständigten die Polizei, die wenig später auf der Gustorfer Höhe einen Geländewagen mit drei Insassen stoppte. „Die Personen bestreiten jedoch, auf dem Flugplatz unterwegs gewesen zu sein“, berichtete ein Polizeisprecher.
Die Höhe des angerichteten Sachschadens kann Günter Keser, Geschäftsführer des Aero-Clubs, noch nicht beziffern. „Wir werden jetzt einen Sachverständigen einschalten, der sich das Ganze einmal anschauen wird“, sagt der 65-Jährige. Besonder stark getroffen hat es den Teil des Flugplatzes, den die Piloten bei Ostwindlagen nutzen. „Er ist nicht mehr befliegbar“, berichtet Günter Keser. Was die Furchen so gefährlich macht: „Bei einer Landung könnte das Fahrwerk eines Segelflugzeuges brechen“, schildert Martin Lonien. Das bedeute auch Verletzungsgefahr für den Piloten. „Was hier passiert ist, ist eine Gefährdung des Luftverkehrs“, stellt der 24-Jährige fest.
Der Aero-Club weist mit Schildern darauf hin, dass sein Gelände nicht betreten werden darf. Einzäunen will er das Areal indes nicht: „Zum einen ist das zu teuer, zum anderen würde uns ein Zaun einschränken, so dass gleichzeitige Starts und Landungen nicht mehr möglich sind“, sagt Keser.