Martinsmarkt vermeldet neuen Rekord
Mit 72 Verkäufern ist der Markt in Knechtsteden so groß ausgefallen wie noch nie.
Knechtsteden. Der Martinsmarkt am Kloster Knechtsteden hat sich in den vergangenen Jahren gut etablieren können. „Der Markt überzeugt mit seinem schönen Ambiente. Das spricht sich nicht nur bei den Besuchern herum, sondern auch unter den Ausstellern“, sagt Veranstalterin Ute Godyla. Die Dormagenerin freut sich über einen neuen Aussteller-Rekord: Insgesamt 72 private und gewerbliche Händler kamen zum Markt, um dort ihre Sachen zu präsentieren und zu verkaufen.
Im Mittelpunkt stand auch diesmal das Kunsthandwerk. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr war mit 66 Ausstellern schon viel los im Innenhof des Klosters und in den historischen Gebäuden, die die Markt-Teilnehmer mitnutzen können. Weil das Wetter am Wochenende wieder mitspielte, kamen auch jetzt mehrere hundert Besucher zu dem gemütlichen Markt, der schon seit langem zu einem Treffpunkt für alle Freunde des Kunsthandwerks geworden ist.
Der Erfolg des Marktes dürfte jedoch auch der Tatsache geschuldet sein, dass Ute Godyla mit ihrer Agentur im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt hat. „Ich denke, dass auch das noch einmal einige Aussteller angezogen hat“, erzählt die 53-Jährige, die weit über 20 neue Verkäufer begrüßen konnte. Unter ihnen: der Diplom-Bildhauer Norbert Wilting, der gleich im Eingangsbereich seine „Baumwächter“ ausstellte. „Es handelt sich um wetterfeste Figuren aus geformtem Kunststein, die dynamisch an einem Baum hochklettern und auf ihn aufpassen“, erklärte der Künstler die interessant aussehenden Figuren, die er an einem dicken Baum befestigt hat. Er hatte sich kurzfristig dazu entschieden, zum Martinsmarkt zu kommen. „Das ist ein durchschnittlicher Markt. Aber die Mischung gefällt mir“, sagte der Bildhauer, der von seiner Kunst — es handelt sich um Unikate — lebt. Anders ist das bei Hans-Werner Götten: Der Düsseldorfer stellt seit sechs Jahren hobbymäßig in Handarbeit sogenannte Guckkästen her, in denen er alltägliche Situationen mit Miniaturfiguren darstellt. „Ich arbeite viel mit Wortspielereien und Klischees“, sagt der Künstler. Ein Beispiel: sein Werk „Hacker“. Den Begriff des Hackers, also des Computer-Spions, nimmt er wörtlich — er zeigt Arbeiter, die mit Spitzhacken Tasten aus einer normal großen Computertastatur schlagen. „Die Kästen baue ich selbst aus Holz. Sie sind beleuchtet und die kleinen Figuren bringen Leben in die Bilder.“
Seine kreativen Guckkästen kamen auf dem Martinsmarkt gut an — ebenso wie der Apfelverkauf der Biologischen Station, die ebenfalls am Kloster Knechtsteden zuhause ist. Spaß hatten am Samstagabend vor allem die Kinder, die sich am St.-Martins-Umzug beteiligten. Sie begaben sich gewissermaßen auf die Spuren des heiligen Martins, dessen Leben an mehreren Stationen von Ministranten der Kloster-Basilika nachgestellt wurden. Zudem gab’s standesgemäß ein Martinsfeuer und eine Mantelteilung im Innenhof des Klosters.