Neue Windräder ersetzen die alten
Auf der Vollrather Höhe werden zwölf alte Anlagen abgebaut. Dafür entstehen fünf neue leistungsstarke mit 120 Metern Nabenhöhe.
Grevenbroich. Die Zahl der Windräder auf der Vollrather Höhe wird sich bis Ende des Jahres von 14 auf sieben halbieren. Hintergrund ist ein großes Repowering-Projekt, bei dem die alten Anlagen aus den 1990er Jahren komplett durch moderne Modelle ersetzt werden. Diese sind mit 120 Metern Nabenhöhe und einem ebenso großen Rotor-Durchmesser deutlich größer und mit einer Erzeugleistung von je 2,5 Megawatt im Vergleich zu den alten Anlagen (600 Kilowatt) deutlich leistungsstärker. Unterm Strich soll der überholte Windpark nach dem Projekt in etwa dreimal so viel Strom produzieren wie noch vor wenigen Wochen. Die neuen Anlagen sollen bis Anfang Dezember an das Umspannungswerk Wevelinghoven angeschlossen und ihr Strom ins Netz eingespeist werden.
Konkret betroffen sind von dem Repowering-Projekt zwölf der Windkraftanlagen auf dem künstlich angelegten Berg. Eigentümerin dieser Anlagen war bisher die Bremer Firma Energiekontor; weitere Gesellschaften und Privatpersonen waren am Windpark beteiligt. Jetzt hat das Unternehmen seine Anlagen jedoch an zwei Investoren verkauft: an die Hamburger Capital Stage und an die in Rheine ansässige Firma CPC Germania. Zusammengerechnet investieren die Unternehmen mehr als 33 Millionen Euro in den Park.
Die zwölf alten Windkraftanlagen werden jetzt komplett abgebaut. „Sie werden durch fünf moderne Anlagen ersetzt. Auf der Vollrather Höhe bleiben mit den beiden vom Repowering unberührten Anlagen also sieben Windräder stehen“, erklärt Vertriebsmanager Lars Heinrich von der Firma Energiekontor. Das Unternehmen fungiert weiter als Betreiber von drei Windrädern; mit dem Verkauf an Capital Stage haben sich lediglich die Eigentumsverhältnisse geändert. Anders ist das bei den übrigen zwei Windrädern: Eigentümer und Betreiber ist die CPC Germania, deren erstes Windrad momentan mit Hilfe eines Schwerlastkrans aufgestellt wird.
Für die Investoren, die sich für Windräder von „General Electric“ entschieden haben, ist der Standort Vollrather Höhe deshalb so attraktiv, weil sie dort in großer Höhe aufgestellt werden können. „Mit steigender Höhe steigt die Windgeschwindigkeit, die für die Stromgewinnung von Bedeutung ist“, erklärt Energiekontor-Manager Lars Heinrich. Die großen Windrad-Komponenten waren bereits im September mit rund 30 Schwertransportern angeliefert worden. „Es fehlen nur noch wenige Turmteile“, sagt Projektleiter Christopher Giesken von CPC Germania, der wie Lars Heinrich mit Blick auf die Logistik von einer Herausforderung spricht. Die Zufahrt auf den Berg kann nur von einer Seite aus erfolgen. Auch mussten die Planer die Baustelle auf der B 59 beachten. In den nächsten Wochen sollen die drei Windräder für Capital Stage errichtet werden, dann folgt das letzte Rad für CPC Germania. „Eigentlich hoffen wir immer auf starken Wind. Aber für die Montage der Rotorblätter darf er nicht zu stark sein. Wenn alles gut geht, sind wir im Dezember fertig“, sagt Giesken.