Neuss: Mehr als 300 Schüler können nicht angenommen werden
Der Trend bei den Anmeldungen für die weiterführenden Schulen setzt sich fort. Die Gesamtschulen bleiben beliebt und können nicht jeden aufnehmen.
Neuss. Hauptschulen bleiben unbeliebt, der Run auf die Gesamtschulen hält an. Das sind die wichtigsten Trends, die aus den aktuellen Anmelde-Ergebnissen für die weiterführenden Schulen zu ziehen sind. Die Beigeordnete Christiane Zangs gab während der Sitzung des Schulausschusses die Zahlen für das Schuljahr 2008/2009 bekannt.
Die können sich zwar bis zum tatsächlichen Beginn im Sommer noch leicht verändern, unter anderem durch Schulformwechsler und Wiederholer. Doch die Statistik spricht Bände: Die Janusz-Korczak-Gesamtschule muss bei 350 Anmeldungen 234 Schüler abweisen, die Gesamtschule an der Erft sagt bisher "Nein" zu 60 Schülern aus 176 Anmeldungen.
Demgegenüber bringen es die Hauptschulen zusammen gerade mal auf 196 Anmeldungen - 19 weniger als im Vorjahr. "Wir beobachten mit Sorge, dass die Hauptschule weiterhin stigmatisiert wird", sagt Stephanie Wellens (CDU), Vorsitzende des Schulausschusses.
Dennoch sei sie dafür, am dreigliedrigen Schulsystem festzuhalten und nicht auf den Ausbau der Gesamtschulen zu setzen. "Warten wir ab, bis das Land für den Ganztag an allen Hauptschulen gesorgt hat. Dann wird sich das Bild auch dort verändern", sagt sie zuversichtlich. Wellens liegt damit auf einer Linie mit der Verwaltung, die hinsichtlich der Hauptschulen "derzeit keinen Handlungsbedarf" sieht.
Bei den städtischen Realschulen und Gymnasien ist insgesamt ein leichter Rückgang der Anmeldungen zu verzeichnen. 360 Schüler wollen auf die Realschule, 676 Schüler auf die Gymnasien. Die gefragteste Realschule ist die Ganztagsrealschule Norf, die gefragtesten Gymnasien sind das Gymnasium Norf, das Marie-Curie-Gymnasium sowie das Nelly-Sachs-Gymnasium.
Negativ zu beobachten ist, dass bei den Realschulen der Anteil der Anmeldungen mit Empfehlung zur Hauptschule und eingeschränkter Empfehlung zur Realschule im Vergleich zum Vorjahr um rund sieben Prozent zugenommen hat. Rücklaufig von 20 auf 15 Prozent hingegen ist bei den Gymnasien der Anteil der Anmeldungen mit Empfehlung zur Realschule und eingeschränkter Empfehlung zum Gymnasium.