Umwelt: Angebot gleicht Irrgarten
Die Besucher der Energiemesse trafen auf vielfältige Möglichkeiten, Geld zu sparen.
Grevenbroich. Zum ersten Mal öffnete die Energie- und Baumesse im Alten Schloss am Wochenende ihre Tore. 26 Aussteller gaben Rat rund um die Themen Energiesparen, Sanieren und Bauen.
Die Motivation der Besucher war eindeutig: "Die Ölpreise explodieren ja förmlich. Wer soll sich das noch leisten können?", meint Karin Hopp. Sie und ihr Mann Siegfried sind ständig auf der Suche nach Alternativen.
Doch beim Rundgang über die Messe wird klar: Das Angebot gleicht einem Irrgarten, gilt es, sich zwischen Holzpellets-Heizungen, Solaranlagen und Erdwärmepumpen zu entscheiden.
Abhilfe kann eine Energieberatung schaffen, wie sie das Ingenieurbüro Berger anbietet: "Wir ermitteln den Zustand des Gebäudes und errechnen die Kosten und den Nutzen diverser Modernisierungen", erklärt Michael Berger. Die Beratung soll eine Entscheidungshilfe sein, denn: "Viele Hauseigentümer sind überfordert von den zahlreichen Möglichkeiten." Die Beratung kostet 530 Euro, wird aber staatlich gefördert, wenn das Haus vor 1984 gebaut wurde.
Wer dauerhaft sparen möchte, kommt an einer Umrüstung nicht vorbei. Besonders Solaranlagen werden nachgefragt, bestätigt Heinz Wolf von RES. "Bereits zehn Quadratmeter lohnen sich." 400 Euro kostet ein Quadratmeter, dafür entfallen regelmäßige Wartungskosten und die Umwelt wird mit weniger CO² belastet. Auch hier können staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden: 60 Euro pro Quadratmeter.
Eine weitere Möglichkeit ist das Installieren einer Holzheizung. Die Umrüstung ist mit Kosten von 20.000 Euro zwar nicht gerade günstig, "dafür spart man aber danach, denn Holzpellets kosten nur halb so viel wie Öl", erklärt Michael Garmanns von Ökofen.
Auch Erdwärmepumpen werden nachgefragt, zum Beispiel von Werner Hartung. Der Grevenbroicher nutzte die Gelegenheit und ging im Alten Schloss auf Informationssuche. "Eine Anschaffung ist schließlich eine langfristige Entscheidung."
Wer sich für eine Modernisierung entschieden hat, kann spezielle Kredite in Anspruch nehmen, wie die KfW-Förderbank sie bietet. "Das Darlehen ist mit einem Zinssatz von 2,35 Prozent besonders günstig", erklärt Michael Berger.
Besonders von Modernisierungsmaßnahmen profitieren können Eigentümer, deren Häuser verkauft werden sollen, aber keinen guten Energieausweis erhalten. Dieser ist ab 2009/10 Pflicht. "Ein schlechtes Abschneiden der Immobilie kann durchaus wertmindernd sein", meint Berger.
Wer große Investitionen scheut, kann bereits für kleines Geld energiesparende Maßnahmen ergreifen: Häuserdächer können kostengünstig isoliert werden und auch das Benutzen abschaltbarer Steckdosenleisten kann bares Geld wert sein.