Neuss: „Neue“ Entwässerung macht 1,3 Millionen Euro Überschuss
Gebühren bleiben auch 2011 stabil.
Neuss. Im vergangenen Jahr wurde - rückwirkend zum 1.Januar - die "Infrastruktur Neuss AöR (ISN)" gegründet. Hinter dem Namen verbirgt sich die Stadtentwässerung, die nun in eine Anstalt öffentlichen Rechts überführt ist; die Stadtwerke Energie und Wasser haben ihren Planungsbereich in die Gesellschaft eingebracht. So will man Synergieeffekte gerade bei Kanalbau und -unterhaltung nutzen und damit schlicht Geld sparen.
Denn eine AöR, in der ausschließlich hoheitliche Aufgaben wahrgenommen werden dürfen, zahlt keine Umsatzsteuer. Hätte die Stadt die Stadtentwässerung den Stadtwerken zugeschlagen, wäre das anders gewesen. Nun hat die "neue" Stadtentwässerung ihren ersten Jahresabschluss vorgelegt. Schmutzwassermengen und dementsprechend die Umsatzerlöse sind wegen der seit Jahren nicht erhöhten Gebühren seit Jahren rückläufig, dieser Trend hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt.
Die Verbraucher sparen beim Verbrauch: Toilettenspülungen sind ebenso verbessert worden wie etwa Duschköpfe, Regenwasser wird vermehrt im Garten aufgefangen. Da die Hauptkosten durch die Kapitalkosten für die verbauten Kanäle davon unabhängig sind, wird das Entwässerungsgeschäft mit sinkendem Verbrauch teurer. Eigentlich, so heißt es aus dem Rathaus, müsse man die Gebühren je Kubikmeter anheben. Dass das zurzeit nicht geschehen wird, versichert Frank Gensler, Stadtkämmerer und Mitglied im Vorstand der ISN. "Möglichst lange" werde man die Schmutzwassergebühren stabil halten. Eine Anhebung 2011 sei ausgeschlossen.
Dazu trägt auch der Jahresabschluss der neuen Anstalt öffentlichen Rechts bei. 1,27Millionen Euro Überschuss wurden erzielt. Die Mittel fließen komplett ins Eigenkapital der Gesellschaft.
Geht es nach dem Willen des Bürgermeisters, wird auch das Tiefbauamt bald in diese oder eine neue AöR überführt, weitere Synergieeffekte werden erwartet. Darüber entscheidet der Stadtrat.