Neuss: Nichts für schwache Nerven
Eindrücke vom Commander, Groß-Kettenflieger Sky Dance und Riesenrad.
Neuss. Attraktionen ohne Ende auf der Kirmes - alles kann man gar nicht ausprobieren. Die WZ testete die Fahrgeschäfte - Neuheiten und Klassiker.
Keine Pommes Frites-Stange passt nach der Kirmeseröffnung gestern mehr zwischen die dicht gedrängten Buden, Zelte und Fahrgeschäfte. Das Geschäft der 280Schausteller brummt. Auf dem Weg vom Riesenrad zur Wildwasserbahn fällt manchem die Entscheidung schwer. Wo andere sich bei Neigungswinkeln über 90 Grad schon beim Zuschauen verschaukelt fühlen, steigen andere ganz gelassen aus der Gondel.
Den Auftakt macht eines der bewährten Fahrgeschäfte: der Commander. Doch der hat es in sich. Zartbesaitete sollten besser erst am Ende ihres Kirmesbesuchs in die Schaukel steigen. Denn die Gondeln wirbeln die Passagiere in einem so hohen Tempo im Kreis, dass der Puls unweigerlich in die Höhe schießt. Zunächst beginnt alles ganz gemächlich und die Schaukeln wiegen leicht von vorn nach hinten.
Doch dann legt der Commander einen Schleudergang zu: Er besticht durch schnelle Drehbewegungen bis hin zum Überschlag - so etwa muss sich ein Lollo Rosso in einer Salatschleuder fühlen! Seit 15 Jahren gastiert der Schaustellerbetrieb Hanstein auf der Neusser Kirmes. Drei Euro kostet eine vierminütige Fahrt mit dem Commander.
Die "Wilde Maus" ist berüchtigt für ihre engen Achterbahnkurven. Der "Free Style" fährt nicht über Kopf und bietet trotzdem den ultimativen Adrenalinkick. Nach so viel Aufregung ist eine kleine Abkühlung nötig. Die bekommt man auf der Wildwasserbahn "Poseidon im Reich der Götter" - mit 300 Meter Kanallänge und über zweieinhalb Minuten Fahrzeit. Der ein oder andere Wasserspritzer tut richtig gut bei den warmen Temperaturen - Hoch Ben soll ja auch noch morgen für schönes Wetter sorgen.
Auf dem "Sky Dance" kann man in 35 Metern Höhe (55 Meter Gesamthöhe) durch die Luft über den Kirmesplatz fliegen. Der Groß-Kettenflieger ist erst im Frühjahr fertig gestellt worden. "Der Sky Dance läuft in unserer ersten Saison super und ist in Begleitung von Erwachsenen auch für Kinder unter acht Jahren geeignet", sagt Schaustellerin Tina Nülken.
Das Riesenrad lädt schließlich zum krönenden Abschluss des Kirmes-Tests ein. Ganz entspannt kann man in 56 Metern Höhe einen tollen Ausblick auf die Quirinusstadt genießen. Und nach Commander, Sky-Dance und Co. fährt der Puls wieder langsam runter.