Probebetrieb bis 2009 ausgedehnt

Fluglärm: Minister Oliver Wittke hat nun auf die Resolution des Kaarster Stadtrates reagiert. Er verteidigt die Genehmigung als "wirkungsvoll".

Kaarst. NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke hat jetzt zur Resolution des Stadtrates Stellung genommen. Wie berichtet, hatten die Kaarster Politiker vor der Sommerpause sich einstimmig gegen den zugelassenen Probebetrieb der Haupt-/Start-/Landebahn des Flughafens Düsseldorf gewandt und die Vorgehensweise der Behörde kritisiert.

So sieht die Genehmigung aus 2005 vor, dass eine Erhöhung von bis zu fünf Start oder Landungen pro Stunde zulässig sind, wenn belegt wird, dass die Kapazität der Start-/Landebahn dafür ausreicht. In der Resolution des Stadtrates heißt es: "Wenn ein Probebetrieb über 1,5 Jahre zugelassen ist, ist offensichtlich die erforderliche Kapazität nicht belegt." Die Stadt Kaarst hatte daraufhin Verkehrsminister Wittke aufgefordert, sowohl aus Sicherheits- als auch aus Lärmschutzgründen die Genehmigung zum Probebetrieb zu widerrufen.

Der Minister verweist in seinem Schreiben an die Stadt, dass das Bundesverwaltungsgericht die Betriebsgenehmigung von 2005 bestätigt hat. Bei dem Probebetrieb gehe es in erster Linie um eventuelle entstehende Verspätungen und deren Größenordnung. "Sinn und Zweck ist nachzuweisen, dass 45 koordinierte Bewegungen pro Stunde ohne ein unzumutbares Anwachsen der Verspätungen durchgeführt werden können." Deshalb sei der Probebetrieb auf einen längeren Zeitraum ausgelegt. "Die Flugbewegungen werden langsam gesteigert, damit genau analysiert werden kann, ob und welche Auswirkungen sich einstellen."

Der Probebetrieb könne zwar widerrufen werden, sei aber wegen der Vorlaufzeiten bei der Planung und aufgrund der Nachfrage der Fluggesellschaften nicht zu erwarten. "Es ist sachgerecht, den Probebetrieb auf die Sommerflugperiode 2009 auszudehnen."

Zudem, so der Minister weiter, sei es unzutreffend, dass die Zahlen der Verspätungen und Flugbewegungen in den Nachtstunden am Flughafen Düsseldorf zunehmen. "Das Gegenteil ist der Fall, wie die aktuellen Verspätungszahlen aus diesem Jahr belegen." Diese seien rückläufig: So sollen sie im Vergleich zum Vorjahr zwischen 23 und 6Uhr bei den Starts um 32 Prozent und bei den Landungen um 58 Prozent abgenommen haben. "Das bestätigt, dass die von mir ergriffenen Maßnahmen richtig und wirkungsvoll sind. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe ich keine Veranlassung, die erteilte Genehmigung zum Probebetrieb zurückzunehmen", so Wittke.