Neusser Dackeldame gehört zu den ältesten in Deutschland

Dana ist 17 Jahre und vier Monate alt und liegt damit bundesweit auf dem vierten Platz. So schreibt es die Zeitschrift „Der Dachshund“.

Foto: Anja Tinter

Neuss. Fee vom Dröstepaß hat ein Alter erreicht, wo sich — wäre sie ein Mensch — zum Geburtstag der Bürgermeister ankündigt. Und die Presse. „Fee“, die nur auf den Namen „Dana“ hört, ist jedoch eine Teckeldame. Den Bürgermeister kennt sie daher (noch) nicht — in die Zeitung kommt sie trotzdem. Sogar mit Bild. Denn die hochbetagte Dackeldame ist — beinahe amtlich verbrieft — der viertälteste Dackel Deutschlands.

17 Jahre und drei Monate war sie, als der Deutsche Teckelclub im Oktober für seine Verbandszeitschrift „Der Dachshund“ nach den Oldies dieser Rasse suchen ließ. Sogar zehnjährige Teckel wurden daraufhin von stolzen Besitzern als Dackel-Veteran gemeldet, doch das wäre Rolf Büschgens, dem Herrchen von „Dana“, nie in den Sinn gekommen. „In dem Alter war Dana noch sowas von agil“, sagt der 54-Jährige zur Begründung. Auch gut 17 Jahre schienen ihm noch nicht rekordverdächtig („Wir haben doch hoffentlich noch ein paar schöne Jahre zusammen“), wohl aber Ehefrau Jutta Stuesgen, die zur Teilnahme ermunterte. Am Ende musste sich der Neusser Rauhaardackel in dieser Konkurrenz nur drei Artgenossen geschlagen geben. Alle waren nur wenige Monate älter als „Dana“, wirken aber, wie ihr Besitzer feststellt, „deutlich betagter“.

Nun ist „Dana“ alles andere als ein junger Hüpfer, aber für ihr Alter — wie man so sagt — ist ihr Gesundheitszustand bemerkenswert. Ihren Herzfehler, erstmals im Alter von drei Jahren diagnostiziert, hat sie nach Ansicht ihres Krefelder Kardiologen gut im Griff, die Dackellähmung hat sie verschont, und im Gebiss fehlen ihr nur drei Zähne. Begründung für die Fitness der Dackeldame, die — in Menschenjahre umgerechnet — hoch in den 90ern steht: Hingebungsvolle Pflege ihres Besitzers. Die fängt mit regelmäßigem Zähneputzen an und hört mit Arzt- und (deutlich mehr genossenen) Frisörbesuchen einmal im Quartal noch lange nicht auf.

Im Alter von neun Wochen kam die Dackeldame zu Rolf Büschgens in die Familie. Auf dem Papier gehört sie Jutta Stuesgen, doch wich sie von Anfang „ihm“ nicht von der Seite. Noch heute sind Büschgens, der in Köln und Neuss die Firma „ABEQ — Akademie für Beratung und Qualifizierung“ leitet, und sein Dackel unzertrennlich. Aber Büschgens verwöhnt seinen Liebling auch in einer Art, die ihm selbst manchmal schrullig vorkommt. Im Auto wird „Dana“ in einem eigens für sie gebauten Stuhl kutschiert, der die beste Aussicht verspricht. Ansonsten nimmt die Hündin, der beim Laufen leicht mal die Hinterläufe wegknicken, gerne den Kinderwagen — wenn sie sich nicht sogar in einem Rucksack tragen lässt, der auch noch Platz für eine Wärmflasche hat. Und ihr Futter nimmt sie gerne aus einem Napf ein, den Herrchen ihr aus dem Hotel Ritz in Moskau mitgebracht hat.

Diesen Luxus dankt sie mit großer Treue: Selbst hochbetagt stellt sie noch jeden, der an Herrchens Sachen will. Die Bitte an das Hotelpersonal, den Anhänger „Bitte nicht stören“ ernst zu nehmen, hat deshalb durchaus Sinn: „Sie kämen rein — aber nicht wieder raus.“