TVK verpasst Überraschung knapp

Der Handball-Drittligist verliert das Derby vor 530 Zuschauern gegen Bayer Dormagen mit 26:27. TSV-Spielertrainer Alexander Koke ist der Garant für den Erfolg der Gäste.

Foto: Michael Jäger

Rhein-Kreis. Es war ein umkämpftes Handball-Derby in der Dritten Liga, doch am Ende hat sich der Favorit knapp durchgesetzt. Mit 27:26 (11:12) bezwang Bayer Dormagen den TV Korschenbroich in dessen Halle vor 530 Zuschauern. „Alex Koke hat den Unterschied ausgemacht“, fasste Korschenbroichs Trainer Ronny Rogawska 60 überaus intensive Minuten zusammen.

In der Tat: Nach miserablem Beginn mit vier groben Patzern lief Dormagens Spielertrainer Koke, der zuvor acht Wochen wegen eines Faserrisses in der Bauchmuskulatur pausiert hatte, im zweiten Durchgang zu großer Form auf. „Ich habe den Jungs in der Halbzeitpause versprochen, dass ich es besser mache“, gab der 37-Jährige hinterher zu.

Koke hielt Wort: Seinen zehn Toren (davon ein Siebenmeter) in den zweiten dreißig Minuten hatten die Gastgeber nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen, so dass sie nach zwischenzeitlicher Vier-Tore-Führung (8:4, 14. Minute) in Spielabschnitt zwei meist einem knappen Rückstand hinterher liefen. Die Korschenbroicher Abwehr fand nicht den richtigen Zugriff auf den trickreichen Dormagener Spielgestalter. Dass Koke die letzten fünf Gästetreffer quasi im Alleingang erzielte, sagt alles.

Und auf der anderen Seite des Spielfeldes passierte das, was so oft passiert beim TVK: Irgendwann werden Michel Mantsch und Justin Müller ob des ständigen Anrennens gegen eine körperlich überlegene Deckungsreihe müde. Dann bräuchte der TVK die sogenannten „einfachen“ Tore — doch wenn, wie am Samstagabend, Henrik Schiffmann gut abgeschirmt wird, ist keiner da, der sie erzielen kann.

Das alles soll keineswegs die prächtige Leistung der Hausherren schmälern. „Korschenbroich hat uns alles abverlangt“, gestand Koke, „wir hätten hier auch leicht einen oder zwei Punkte lassen können.“ Denn nachdem der bis dahin stark aufspielende Lukas Stutzke mit seinem Fehlwurf 30 Sekunden vor Spielende die Entscheidung zugunsten der Gäste versäumt hatte, hatte es Max Zimmermann in der Hand, für die Punkteteilung zu sorgen. Doch der Korschenbroicher scheiterte zehn Sekunden vor Schluss an Sven Bartmann.

Der Neusser HV ist derweil weiter nicht zu stoppen, feierte mit dem 34:26 (16:11) bei der SG Schalksmühle-Halver den neunten Sieg im neunten Spiel. „Ich bin heute rundherum zufrieden. Das war eine starke sowie geschlossene Mannschaftsleistung. Der Erfolg war nie gefährdet“, bilanzierte NHV-Trainer Ceven Klatt.

Dabei hatten die Gäste die Partie nach 22 Minuten angesichts einer 14:7-Führung so gut wie entschieden. Aus der geschlossenen Mannschaftsleistung ragte vor 400 Zuschauern Daniel Pankofer heraus, der mit 14 Treffern (sechs Siebenmeter) auch bester Torschütze war. „Er hat ein ganz starkes Spiel gemacht, ebenso wie Viktor Fütterer“, lobte Klatt: „Und was Thomas Bahn in der Abwehr abgeliefert hat, war ebenfalls richtig stark.“