Vorbeugung im Rhein-Kreis Betrugsmaschen durchschauen – die Polizei gibt Tipps dazu

Neuss · Kreispolizeibehörde und Sparkasse Neuss bieten drei Info-Veranstaltungen an.

Die beiden Hauptkommissare Christoph Kaiser (l.) und Stefanie Friese mit Stephan Meiser von der Sparkasse Neuss.

Foto: Foto: Judith Michaelis (jumi)

Der falsche Polizeibeamte am Telefon, der verzweifelte Enkel am Handy, der dringend Geld benötigt, falsche Wasserwerker, die plötzlich an der Haustür klingeln und behaupten, Wasserleitungen kontrollieren zu müssen, ein Fremder, der um ein Glas Wasser bittet oder darum, die Toilette benutzen zu bedürfen, und nicht zuletzt die sogenannten Schockanrufe, in denen Kinder oder Enkel nach einen verschuldeten Unfall Kautionen zahlen müssen, um nicht umgehend ins Gefängnis zu wandern – die Kriminalhauptkommissare Stefanie Friese und Christoph Kaiser vom Fachbereich Kriminalpräventon/Opferschutz kennen sie alle, die Tricks, mit denen Betrüger versuchen, an das Geld anderer Leute zu kommen. Und immer wieder sind sie leider erfolgreich.

2020 waren es 39 solcher Fälle, die im Rhein-Kreis angezeigt wurden, 2021 dann 47, im vergangenen Jahr 42. „Doch ich gehe davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt“, sagt Christoph Kaiser und fährt fort: „In Deutschland wird keine Kaution gezahlt, die Polizei meldet sich nicht unter der Rufnummer 110 und keine Bank erfragt beim Kunden sensible Daten am Telefon.“ Von einer Summe im fünfstelligen Bereich, die auf die unterschiedlichen Arten im Rhein-Kreis so jedes Jahr ergaunert würde, spricht der Hauptkommissar.

Polizei und Sparkasse
bieten drei Veranstaltungen an

Und so bietet die Kreispolizeibehörde gemeinsam mit der Sparkasse Neuss drei Veranstaltungen zum Thema Trickbetrug an. Die erste beginnt am Mittwoch, 26. April, um 18 Uhr im Sparkassen-Forum Neuss an der Michaelstraße (Anmeldung unter 02131 971082). Am 13. Juni gibt es eine weitere in Grevenbroich, am 20. Juni in Korschenbroich. Stephan Meiser, Leiter der Unternehmenskommunikation der Sparkasse Neuss, weist in diesem Zusammenhang auf einen Briefumschlag, der Kunden ausgehändigt werde, wenn sie Geld abholen. Darauf stehen sechs Fragen, zum Beispiel „Haben Sie gerade einen Geldbetrag abgehoben, weil sie angerufen worden sind?“ oder „Sollen Sie Geld an eine unbekannte Person übergeben?“. Wenn nur zwei der sechs Fragen mit ja beantwortet würden, dann, so Stefanie Friese, sollte der Betroffene sofort die 110 wählen.

Opfer der Betrüger sind übrigens nicht nur sehr alte Menschen, die Spanne läge zwischen Mitte 40 bis ungefähr 95 Jahre. „Gerade bei Schockanrufen geraten die Menschen schnell in eine emotionale Ausnahmesituation und handeln nicht rational“, weiß Kaiser. Daher sein Tipp: „Sobald einer am Telefon über Geld redet, sofort auflegen.“ Und Stefanie Friese rät, mit Verwandten und Bekannten auszumachen: „Wenn es um Geld geht, reden wir persönlich, nicht am Handy oder Telefon.“