SC Kapellen und KFC Uerdingen begegnen sich auf Augenhöhe

Fußball-Oberligisten spielen morgen im Erftstadion gegeneinander. Mit einem Sieg kann der SCK den Traditionsverein gar überholen.

Foto: Wilschrey

Kapellen. Ganz richtig, heute ist es 30 Jahre her, dass Bayer Uerdingen im Viertelfinal-Rückspiel des Europapokals der Pokalsieger Dynamo Dresden mit 7:3 bezwang. Ein glorreiches Match. Jedoch: Aus Bayer wurde 1995 der KFC Uerdingen, von der Fußball-Bundesliga ging es hinunter bis in die Oberliga Niederrhein. Dort kickt der DFB-Pokalsieger von 1985 morgen Nachmittag beim SC Kapellen. Anstoß im Erftstadion ist um 15 Uhr.

Und der SCK und der KFC begegnen sich mittlerweile auf Augenhöhe — mit einem Sieg könnte Kapellen (33 Punkte) die Krefelder (35) sogar überholen, wäre dann Tabellenvierter. Ein Schlag ins Gesicht der mit Profis besetzten Gäste: Timo Achenbach ist 323-mal in der Zweiten Liga aufgelaufen, auch Florian Abel und Silvio Pagano haben schon im Erstliga-Unterhaus gekickt. Und dann ist da ja auch noch Mohamadou „Mo“ Idrissou. Der 36-Jährige nahm 2010 mit Kamerun an der WM teil, spielte 139-mal in der Bundesliga. Qualität, die sich im Hinspiel bezahlt machte, der SC Kapellen war beim 0:3 ohne Chance.

Zuletzt schwächelte der der KFC allerdings, wartet seit vier Partien auf einen Sieg. Die Folge: Für Trainer Michael Boris übernahmen erst mal der Sportliche Leiter Horst Riege, der vormalige Co-Trainer Frank Döpper und U 19-Coach Gerd Gotsche.

Nicht die schlechteste Wahl, findet SCK-Trainer Wolfgang Brück. Er kennt und schätzt den 62-jährigen Riege sehr: „Ein alter Fuchs, aber noch sehr ehrgeizig. Er weiß, wie er die Mannschaft wieder in die Gänge kriegt. Da stehen tolle Fußballer im Kader.“ Nach zuletzt zwei Siegen in Folge geht Brück mit seiner Elf aber durchaus selbstbewusst ins Match: „Uerdingen in der Tabelle zu überholen, ist schon ein Anreiz. Für solche Spiele machen wir ja diesen Sport.“

Schlechte Kunden gibt es allerdings von der Personalfront: Benny Schütz wird in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. „Er hat aus privaten und beruflichen Gründen um eine Auszeit gebeten“, sagt Obmann Paul Rösgen, den die Entscheidung überrascht hat: „Ich war mit ihm schon so gut wie einig für die kommende Saison. Wie es weitergeht, wird man abwarten müssen.“ Ebenfalls aus beruflichen Gründen gehört Bruno Ferreira dem Kader nicht mehr an. Andrej Hildenberg und Marcel Koch haben ihre Verträge dagegen verlängert.