Tigers stehen in den Playoffs
Der Basketball-Zweitligist aus Neuss gewinnt gegen den Barmer TV mit 56:50. Bis zum Ende war die Partie umkämpft.
Neuss. Helau und Alaaf — von wegen! Da konnte sich der wie immer gut aufgelegte Hallensprecher Eiko Pate noch so sehr ins Zeug legen, zu überzeugten Karnevalistinnen machte er die Basketballerinnen des Barmer TV am Samstag nicht. Statt Kamelle und Strüssje hatte der Gast aus Wuppertal eine knallharte Defensive und den unbedingten Willen mit an den Rhein gebracht, seine Serie von vier Niederlagen in Folge zu beenden. Das gelang aber nicht. Stattdessen lösten die TG Neuss Tigers mit dem 56:50 (33:19)-Heimsieg vier Spieltage vor Schluss der regulären Saison das Ticket für die Playoffs.
Das fand Janina Pils, Coach des Nord-Zweitligisten, natürlich stark, doch hatte man die 32-Jährige schon glücklicher gesehen. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns“, stellte sie unter dem Eindruck der zwar nie hochklassigen, dafür aber wunderbar spannenden Partie fest. Zufrieden mit dem Auftritt ihrer Mädels war die Trainerin ganz und gar nicht: „Wir haben nicht gut gespielt, und zwar als Mannschaft. Da will und kann ich keine Spielerin ausklammern.“
Bei der Rückschau auf 40 extrem umkämpfte Minuten kam Pils „vielleicht auf fünf Minuten, in denen wir richtig gut waren“. Die Phase im ersten Viertel, als der Tabellenzweite nach einem „Dreier“ von Franziska Worthmann mit 13:2 (4. Minute) in Führung ging, gehörte definitiv dazu. Doch noch in diesem Abschnitt holte sich Worthmann ihr viertes Foul ab. Von der Bank sah sie, wie der BTV, der den Tigers im Hinspiel eine von erst drei Niederlagen zugefügt hatte (63:81), bis auf 17:19 (13.) verkürzte.
Gut für Neuss, dass Karly Roser mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf zum 27:19 (18.) eine 11:0-Serie einleitete. Als die Tigers zu Beginn der zweiten Hälfte mit 35:19 (22.) vorne lagen, schien die Vorentscheidung möglich. Doch ab diesem Zeitpunkt ging bei den Gastgeberinnen plötzlich gar nichts mehr. Barmen übernahm das Kommando, erwies sich als sehr defensivstark. Von der 22. bis zur 29. Minute gelang Neuss kein Korb mehr.
Glück für Neuss, dass Barmens Qualität in der Offensive nicht mit den Fähigkeiten in der Verteidigung korrespondierte. Zwar kamen die Gäste nach einem 15:0-Lauf auf 34:35 heran, doch die unverwüstliche Kita Waller konterte aus der Ferndistanz mit dem Korb zum 38:34, kurz darauf bescherte Mara Höfer ihrem Team die 40:34-Führung (30.).
Der BTV war allerdings immer noch nicht geschlagen. Liz Brown brachte die Wuppertalerinnen beim 50:51 (39.) noch mal heran. 1:10 Minute vor dem Ende zitterte Anne Storck den Ball zum wichtigen 53:50 für die TG ins Netz. Kurz darauf bewies Kita Waller an der Freiwurflinie Nerven und traf mit ihren Punkten 18 und 19 zum 55:50 für Neuss. Als dann Barmens Franziska Goessmann 14 Sekunden vor Schluss ihre beiden Freiwürfe ungenutzt ließ, war das Match gelaufen. „Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert, aber wir haben gewonnen und stehen in den Play-offs. Das ist gut“, sagte Pils.