Vereine und Schulen können Turnhallen wieder nutzen

Nach den Osterferien stehen drei Hallen wieder zur Verfügung. Eine vierte wird saniert.

Vereine und Schulen können Turnhallen wieder nutzen
Foto: L. Berns

Grevenbroich. Voraussichtlich nach den Osterferien werden Turnhallen, die von Flüchtlingen belegt oder als Unterkünfte vorgesehen waren, wieder für den Vereins- und Schulsport geöffnet. Das sagte gestern Bürgermeister Klaus Krützen. Konkret handelt es sich um die Hallen in Hülchrath, Neurath und Wevelinghoven. Auch die Halle am Schlossstadion wird wieder frei, sie kann nun wie geplant saniert werden. Die Turnhalle der Realschule an der Bergheimer Straße bleibt eine Unterkunft für Asylbewerber. Dort leben rund 40 Minderjährige, die ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind.

„Die Zahl der Flüchtlinge ist zurzeit rückläufig, die Situation hat sich etwas entspannt. Aus diesem Grund wollen wir auf die Belegung von Turnhallen verzichten — sie sollten ebenso sakrosankt sein wie die Kirmesplätze“, sagte Krützen. Ob diese Gebäude überhaupt noch einmal als Unterkunft benötigt werden, will der Bürgermeister von der weiteren Entwicklung abhängig machen.

Zunächst einmal greife aber das Konzept der Stadtverwaltung, das den Bau von Container- und Zeltunterkünften vorsieht, in denen mehrere hundert Asylsuchende ein Obdach finden können. Neben den Standorten am Hagelkreuz, an der Gilbachstraße und im ehemaligen Finanzamt kämen weitere Unterkünfte an der Konrad-Thomas-Straße in Elsen und am Mühlenhof in Neukirchen in Frage. „Wir sind jetzt gut aufgestellt“, sagte Klaus Krützen und verband dies mit einem Lob an „seine“ Verwaltung: „Die konzeptionelle Arbeit trägt jetzt Früchte.“

Sollten die Flüchtlingszahlen wieder rapide nach oben schnellen, müsse die Stadt möglicherweise doch noch auf Turnhallen zurückgreifen, gibt der Bürgermeister zu bedenken. Hier genieße die Halle in Neurath erste Priorität. Das Gebäude wurde im Dezember geschlossen und für die Aufnahme von Asylbewerbern hergerichtet.

Die Wiedereröffnung der Turnhallen wertete der Erste Beigeordnete Michael Heesch gestern als „einen guten Tag für den Sport“. Immerhin seien zehn Vereine aus dem Stadtgebiet von den Schließungen betroffen.

Wann die Hallen wieder geöffnet werden können, steht noch nicht genau fest. Mitarbeiter des Hochbauamtes werden die Gebäude untersuchen, um festzustellen, was repariert oder ausgebessert werden muss. Heesch: „Durch die intensive Nutzung wird es zu Schäden gekommen sein.“

Obwohl die Flüchtlinge ausgezogen sind, bleibt die Turnhalle am Schlossstadion bis auf weiteres geschlossen. Sie wird mit Fördergeldern aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept saniert — unter anderem werden die Sanitäranlagen erneuert. Die als Notunterkunft genutzte Dreifachhalle am Berufsbildungszentrum soll zum Ende der Sommerferien wieder freigeben werden.