WZ-Talk in Kaarst: „Ein Buch muss mich fesseln“

Im Café Einblick sprachen Autoren und Literaturexperten über die Freude an Büchern und über die Lust am Lesen.

Kaarst. Lesen - immer noch gehört es zum Liebsten, was die Deutschen in ihrer Freizeit tun. In der hektischen Alltagswelt bieten Bücher die Möglichkeit, in eine andere Welt einzutauchen. Was inspiriert Autoren, und welche Bücher lesen sie selbst? WZ-Redakteur Heiko Mülleneisen sprach beim WZ-Talk im Café Einblick mit Schriftstellern und Buch-Experten über Lieblingsbücher und den Spaß am Lesen. Was macht für sie selbst ein gutes Buch aus? "Es muss mich ganz einfach fesseln. Dann ist es auch egal, zu welchem Genre es gehört", sagt Bestseller-Autor Wolfgang Hohlbein. Ähnlich sieht das Marianne Enzweiler Hill. Die studierte Sozialpädagogin arbeitet gerade an ihrem zweiten Buch. Ihr Erstlingswerk "Erftnebel" erzählt die Geschichte einer Krankenschwester, die einen Fall in der Psychiatrie aufklärt. "Bücher müssen mir persönlich etwas bringen, ich möchte eine Art Botschaft erfahren. Schließlich ist man doch immer auf der Suche." Wilfried Köhler, Leiter der öffentlichen katholischen Bücherei in Büttgen, erwartet noch etwas anderes von einem richtig guten Buch. "Ich möchte immer etwas dazulernen, etwas Neues kennenlernen." Deshalb liest Köhler auch gerne Sachbücher - leider nicht so ausführlich, wie er am liebsten möchte. "Als Leiter einer Bücherei muss ich häufiger mehr über Bücher lesen als über die Werke selbst."

Was lesen Autoren, wovon lassen sie sich inspirieren?

"Ich gehe am liebsten in die Natur, liebe es, beispielsweise in die Sahara zu reisen und einsame Spaziergänge zu unternehmen", sagt Dichterin Henriette Ingerfurth. Sie holt sich ihre Anregungen in der Natur, sieht sich als Naturlyrikerin. Allerdings gehen Lesen und Schreiben bei ihr nicht zusammen. "Manchmal lese ich einige Monate ausgiebig, dann wiederum dichte ich nur." Karl-Heinz Kreuels, seit Anfang Januar Leiter der VHS Kaarst-Korschenbroich, lässt sich am liebsten von Freunden und Bekannten für gute Bücher begeistern. "Ich lasse mir gerne Bücher empfehlen, bleibe dann auch dran, wenn sie mir erst nicht so gefallen." Dorothee Döring war lange Kunstlehrerin, jetzt, nach ihrer Pensionierung schreibt sie Ratgeberliteratur. "Mut tut gut. Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit" und "Über 50, na und" lauten zwei ihrer Ratgebertitel. "Ich lasse mich am liebsten vom alltäglichen Leben inspirieren, schaue genau hin."

Wolfgang Hohlbein, einer der Autoren, die in Deutschland am meisten gelesen werden, schaut auch gerne über den Tellerrand des eigenen Genres. "Ich lese am liebsten historische Romane, auch mal Krimis oder Märchen.