Weihnachtsbaumverkauf in der Region Saison-Start für Weihnachtsbaum-Verkauf

Kempen · Frisch vom Feld mögen die Niederrheiner ihren Tannenbaum am liebsten. Schön gerade soll er sein, duften, nicht nadeln und lange halten. Die Landwirte in der Region erfüllen fast alle Baumwünsche.

Yvonne Platen kennzeichnet in der Schonung bereits vorgemerkte Weihnachtsbäume.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Saison der Weihnachtsbäume beginnt bald. Wie der Landesverband Gartenbau mitteilt, geht es am Donnerstag, 14. November, offiziell los. Wo bekommt man in Umgebung Tannenbäume fürs Fest, was kosten sie – und wie bleiben sie lange frisch? Wir haben uns auf Höfen in Kempen und Tönisvorst umgehört.

Weihnachtsbaum Kaisers

„Wir starten am Samstag vor dem ersten Advent, also am 30. November“, sagt Markus Kaisers aus St. Hubert. Dort, Voesch 171, können Kunden ab zehn Uhr auf die Felder und ihren Traumbaum markieren lassen oder auch direkt frisch geschlagen mit nach Hause nehmen. „Die meisten Kunden zahlen ihre Auswahl an und lassen sich den Baum ein paar Tage vor dem Fest von uns bringen“, sagt Kaisers aus Erfahrung der letzten Jahre. 80 Prozent der Käufer entscheiden sich für eine Nordmanntanne, die nicht pikst und nicht nadelt. Jedoch nur die Edeltanne oder Blautanne dufte weihnachtlich. „Unsere Preise sind individuell. Wir schauen uns den Baum an und dann wird der Preis bestimmt. Etwa 40 bis 50 Euro kosten zwei Meter hohe Bäume“, sagt Juniorchef Markus Kaisers.

Auf seinen Feldern stehen aber auch Exemplare, die sind rund sieben Meter hoch und dort 15 bis 20 Jahre gewachsen. Für ein großes Firmenfoyer eignen sich diese Nadelbäume besonders gut. Sie haben aber auch einen stolzen Preis von rund 450 Euro.

Montags und dienstags ist das Feld geschlossen. Mittwochs bis sonntags können die Kunden von 14.30 bis 17 Uhr Bäume und Tannengrün shoppen und samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr. Gegen eine Lieferpauschale wird der Baum vors Haus gebracht. Nur am Abend des 23. Dezember ist dann auch bei Kaisers Weihnachten.

Schleupenhof

Auf dem Schleupenhof der Familie Platen, Stiegerheide 30, Tönisvorst, hat die Weihnachtsbaumsaison bei gleichen Preisen wie im Vorjahr schon angefangen „Wir sind mittendrin“, sagt Yvonne Platen. Seit den Herbstferien besuchen schon Interessenten die Kulturen und trennen die Reservierungszettelchen von den ausgezeichneten Bäumen ab. „Die Kunden dürfen von Sonnenaufgang bis -untergang die Kulturen besuchen, sie brauchen uns nicht bei ihrer Wahl“, sagt Platen. Ein Farbkonzept erklärt, wie teuer ein Baum ist: für eine Nordmanntanne in der Größe von 1,75 bis zwei Meter berechnen die Gärtner 45 Euro, zwei Meter bis 2,25 Meter kosten 50 Euro.

Ein paar Tipps hat Yvonne Platen noch, damit der Baum lange im Wohnzimmer frisch bleibt: Er soll sich akklimatisieren können, das heißt: nicht von der Kälte direkt in das 23 Grad warme Zimmer stellen. Er sollte gewässert werden, und auf einer Fußbodenheizung sollte eine Isolierung unter den Ständer gelegt werden. Bis einschließlich 23. Dezember halten Platen Tannengrün, Nordmanntannen und Blaufichten für das Fest bereit.

Spargelhof Küthen

Bei Anne und Thomas Küthen auf dem Hof kostet die Nordmanntanne in diesem Jahr 24 Euro pro Meter. Auch sie haben bereits mit der „Vorreservierung“ begonnen. Seit Anfang November können Besucher die voretikettierten Bäume begutachten und nach der Wahl eine Nummer abtrennen. Die Bäume werden, so Anne Küthen, frisch geschlagen und können abgeholt oder auch geliefert werden. Bereits von den Experten geschlagene Bäume werden ab Nikolaus, 6. Dezember, auf dem Hof verkauft. „Bis zum 20. Dezember sind wir und unsere Saisonkräfte für unsere Kunden da“, sagt die Chefin. Danach kehrt so langsam Ruhe auf dem Hof am Krefelder Weg in Kempen ein. „Holen Sie Ihren Baum so spät wie möglich ins Haus, dann haben Sie lange etwas von dem guten Stück“, rät Küthen.

Gut Heimendahl

Vereinzelt seien jetzt schon Kunden in den Schonungen unterwegs, um „ihren“ Baum zu markieren. „Hängen Sie die Zettelchen möglichst hoch in den Baum, damit kein Schelm die Markierung entfernen kann“, rät Gutsherr Hannes von Heimendahl. In der letzten Novemberwoche startet der Verkauf der natürlich gewachsenen Bäume auf Haus Bockdorf. „Unsere Mitarbeiter gehen mit den Kunden in die Kulturen und suchen traditionell mit den Besuchern den richtigen Baum aus“, sagt der Chef. Dabei sei festes Schuhwerk (Gummistiefel) ratsam. „Bei uns stehen vorwiegend Nordmanntannen im Gras“, erklärt er und betont, dass die Bäume weder gedüngt noch gespritzt wurden. Die natürliche Umgebung der Bäume biete den Wildtieren Schutz und Nahrung.

Mit rund 25 Euro pro Meter müssen Kunden auf gut Heimendahl für den Baum bezahlen. „Aber wir gehen individuell auf die Wünsche der Familien ein und begutachten den Baum in der Schonung rundherum“, sagt der Experte. Auf dem Hof werden ab Dezember bereits geschlagende und ausgezeichnete Weihnachtsbäume zum Verkauf stehen. Auch für die weihnachtliche Dekoration und eine Krippe ist gesorgt. Auf ein Lämmchen, das die Krippe lebendig werden lässt, warten von Heimendahl und seine Mitarbeiter noch.