Hoch gespannt, wie es ausgeht
Interview: Vor dem Bürgerentscheid über die Sanierung des Sportplatzes Haßlinghausen sprach die WZ mit Befürworterin Petra Schellhoff und Klaus Knippschild, der für die Verlagerung ist.
Sprockhövel. Frage: Wie groß ist bei Ihnen die Spannung vor dem Sonntag, wenn um 17Uhr die Wahllokale schließen?
PetraSchellhoff: "Die Spannung ist riesig. Ich habe keine Vorstellung davon, was uns erwartet.
KlausKnippschild: Ich bin froh, wenn der Sonntag vorbei ist. Es ist der zweite Bürgerentscheid, den ich miterlebe. Der erste hatte ein negatives Ergebnis für mich. Ich hoffe, das ist diesmal anders.
Sie machen beide Wahlkampf auf der Straße. Haben alle Leute verstanden, worum es geht?
Knippschild: In Niedersprockhövel war es schwierig, da haben viele gesagt, interessiert mich nicht. In Haßlinghausen ist die Sensibilität für das Thema aber hoch.
Schellhoff: Eine große Unsicherheit haben wir gespürt, nachdem die Wahlbenachrichtigungen verschickt wurden, dass die Leute nicht wussten, wofür Ja und wofür Nein steht. Noch einmal: Mit Ja stimmt man für eine Sanierung und gegen eine Bebauung und Verlagerung des Sportplatzes.
Was sehen Sie als die höhere Hürde an? 4324 Stimmen für Ihre Ziele zur Sanierung des Sportplatzes an alter Stelle zu gewinnen oder mehr Stimmen zu sammeln als Ihre Gegner.
Schellhoff: Ich denke, die gut 4300 Stimmen sind die höhere Hürde. Ich hoffe, dass sich so oder so viele beteiligen. Das hätte große Signalwirkung für die Politik.
Knippschild: Stimmt, die Legitimierung für die Politik wäre größer. Wir bemühen uns natürlich, mehr Stimmen zu sammeln, als die Sanierungsbefürworter.
Schellhoff: Davon träumen Sie doch.
Herr Knippschild, wie würde Ihr Lager damit umgehen, wenn das Bürgerbegehren nur knapp an der erforderlichen Stimmenzahl scheitert, aber deutlich mehr Stimmen sammelt als ihre Seite?
Knippschild: Das Bürgerbegehren muss eine gewisse Anzahl erhalten. Jeder, der nicht hingeht, ist praktisch eine Nein-Stimme. Das heißt, dass wir selbst bei knappem Ergebnis unsere Ziele weiterverfolgen werden.
Frau Schellhoff, würden Sie eine knappe Niederlage akzeptieren?
Schellhoff: Ja, denn das ist ein demokratischer Prozess. Wir wollten ja bei einer so wichtigen Frage die Bürger entscheiden lassen. Ich sähe das aber als Signal, bei einer Bebauung des Sportplatzes keine reine Gewerbelösung zu wählen.
Knippschild: Davon hat sich meine Partei ja auch verabschiedet.
Was geht die Sportplatzfrage Bürger in anderen Stadtteilen an, um deren Stimme Sie auch werben?
Schellhoff: Vor allem in Herzkamp zeigen sich viele sehr gut informiert und erklären sich solidarisch mit unseren Zielen. In Niedersprockhövel hat man erlebt, welche Probleme die massive Ansiedlung von Supermärkten im oberen Bereich der Hauptstraße gebracht hat. Das hat Kaufkraft abgezogen.
War der Wahlkampf aus Ihrer Sicht fair?
Knippschild: Ich kann mich nicht beklagen.
Schellhoff: Wir erleben ihn überwiegend als sachlich. Aber es gab schon ein paar miese Dinge, mehr will ich dazu aber nicht sagen. Es soll ja keine Schlammschlacht werden.
Ihre Prognose für Sonntag.
Schellhoff: Wirklich keine Ahnung.
Knippschild: Ich kann nur hoffen, dass der Bürgerentscheid nicht durchkommt.