Schnee-Chaos: Stillstand auf der A43 und leergefegte Schulen

Sieben Stunden hingen Lastwagen am Donnerstagabend auf der A 43 fest. Das THW barg sie.

Sprockhövel. Es waren vor allem die festgefahrenen Lastwagen, die am Donnerstagabend für großes Verkehrschaos in und um Sprockhövel sorgten. Hatten sie sich erstmal an den Steigungen festgefahren, ging rundherum gar nichts mehr. An der Querspange und in Haßlinghausen entstanden laut Polizei lange Staus. Vielerorts musste das Technische Hilfswerk (THW) aus Hattingen anrücken und die Lkw aus dem Schnee ziehen. Von den Pkw-Fahrern konnten Polizei und die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs nur Positives berichten. Es blieb bei kleineren Blechschäden, die meisten fuhren vorsichtig.

Auf der Autobahn A 43 in Höhe Sprockhövel war die Lage weitaus dramatischer. Auch hier verursachten die Lkw in den frühen Abendstunden ein Chaos, das bis zwei Uhr nachts andauerte. Im Bereich Sprockhövel mussten die Autobahnauffahrten gesperrt werden, überall standen Lkw quer, und mitten auf der A 43 zwischen Wuppertal und Sprockhövel tat sich auf einer Länge von sechs Kilometern überhaupt nichts mehr. Ingo Brune, THW-Fachberater, war mit einem Trupp bestehend aus sieben Großfahrzeugen und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern auf der Autobahn, um die Lkw zu bergen. „Die Leute waren oft gereizt“, erinnert er sich. Bei manchem Pkw versagten irgendwann auch Motor und Batterie, und es wurde für viele richtig ungemütlich. THW und ehrenamtliche Helfer vom Arbeiter-Samariter- Bund, Roten Kreuz und den Johannitern sorgten mit heißen Getränken und warmen Decken zumindest kurzzeitig für bessere Stimmung. Gestern Abend ging es dann für die Ehrenamtler des THW bei einsetzendem Schneefall wieder los Richtung Wittener Straße, denn auch dort hatten sich Lkw festgefahren.

Auch für die Feuerwehr gab es gestern einige Einsätze. „Allerdings sind wir von dieser Wetterlage nicht so heftig betroffen“, erklärte Christoph Schönhoff von der Feuerwehr Sprockhövel. Sturm oder Schneebruch seien da schon dramatischer. Die Löschzüge Gennebreck und Schmiedestraße halfen dem Rettungsdienst bei einem Krankentransport in einer noch nicht geräumten Straße. Und auch Berufsfeuerwehren unterstützten in der Nacht Krankentransporte, die die Rettungsdienste aufgrund der Schneehöhen nicht mehr allein bewältigen konnten.

In Sprockhövels Schulen war es am Freitag ruhig. „Wir haben den Eltern freigestellt, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken“, erzählte Christiane Albrecht, Rektorin der Hauptschule. Aus manchen Klassen hatten Freitag Morgen oft nur zwei bis fünf Schüler den mühsamen Schulweg auf sich genommen. Um 10 Uhr war der Unterricht für sie schon wieder zu Ende. Richtig ernst ging es dagegen noch an der Wilhelm-Kraft Gesamtschule zu: Die Oberstufe schrieb Klausuren und war fast komplett. „Natürlich dürfen die eingeschneiten Schüler die Klausuren nachschreiben“, beruhigte Schulleiter Christoph Uessem.

Bei den städtischen Hallen kann vorerst Entwarnung gegeben werden. Bis jetzt musste noch keine Halle wegen zu großer Schneelast auf den Dächern gesperrt werden. Das könnte nächste Woche nach erneutem Schneefall schon anders aussehen.