Wenn Herbert Knebel ruft, kommen sie alle
Der Ruhrpott-Opi bereitet 1100 Fans in der Glückauf-Halle einen vergnüglichen Abend.
Sprockhövel. "Ich bin total zernervt". Herbert Knebel hat’s nicht leicht, wenn er sich über seiner schreckhaften Schwägerin Illona, fettleibige Teenager im bauchnabelfreien T-Shirt ("Rollbraten mit Tätowation") oder die respektlosen Blagen ärgert. Bei seinem Sprockhöveler Publikum schafft es der allseits bekannte Bühnen-Opi aus Essen-Katernberg damit allerdings spielend den (Lach)-Nerv zu treffen.
1100 Zuhörer verfolgten am Donnerstag Abend Knebels Soloprogramm "Ich glaub mich holnse ab" in der Glückauf-Halle. Damit war die Halle - auch bei seinem vierten Gastspiel innerhalb weniger Jahre - ausverkauft. Dabei hatte die Sparkasse als Veranstalter diesmal 300Stühle mehr gestellt und Herbert war bis auf den grandiosen Gitarristen "Ozzy" ohne seine Kumpels vom "Affentheater" gekommen.
Die typischen Grimassen des mit Hornbrille, Hochwasserhose und Knautschjacke stets gleich gekleideten Ruhrpott-Rentners sieht man in den letzten Reihen kaum noch, Knebels Wortwitz kommt aber überall an. Wenn er von Ehefrau Guste ins Konzert genötigt wird, um "Vierwaldi alle seine Jahreszeiten" zu hören, an der unter Strom stehenden Spüle einen "geflust kriegt", oder die elektronischen Telefonstimme in der Endlosschleife beschimpft "Sportsfreund, wir hatten doch schon Mal das Vergnügen", dann erkennt sich so mancher in Alltagssituationen wieder.