Seit Kriegsbeginn im Einsatz Ukraine-Helfer brechen Freitag auf

Kempen · Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sammeln Engagierte aus Kempen unermüdlich Spenden für die Menschen vor Ort. Immer wieder machen sie sich auf den Weg in die Karpaten. Am Freitag startet die 33. Tour.

Heribert Welter aus Kempen sammelt fortlaufend Hilfsgüter für die Ukraine, um sie gemeinsam mit weiteren Helfern in die Karpaten zu bringen (Archivbild).

Foto: Norbert Prümen

(biro) Zwei Männer aus Kempen werden sich am Freitag wieder auf den weiten Weg in die Ukraine machen. Wenn Christian Susrath und Michael Rumphorst losfahren, haben sie etliche Dinge im Gepäck, die für die Menschen in der Ukraine sehr wichtig sind: Notstromaggregate beispielsweise, Lebensmittel, Kerzen, die die Firma Engels aus Kempen spendete, und Taschenlampen mit Kurbel- und Solarbetrieb, die die CDU stiftete. All das werden sie in die Karpaten im Osten der Ukraine bringen. Von dort werden sie weiter verteilt – an die Menschen vor Ort und auch im Kriegsgebiet.

Es ist die 33. Tour, die Kempener zu Beginn des neuen Jahres in die Ukraine unternehmen. Kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 starteten zwei Kempener, Heribert Welter und Markus Dohmen, eine private Hilfsaktion. Dohmen kannte die Karpaten durch Urlaube, und als der Krieg ausbrach und der Mann, der damals die Urlaubstouren geleitet hatte, Dohmen um Hilfe bat, zögerte dieser nicht. Die Männer sammelten Spenden, Lebensmittel, Babynahrung und vieles mehr, und brachten die Hilfsgüter nach Serednje in den Karpaten.

St. Huberterin fuhr an Weihnachten in die Ukraine

Seither fahren sie immer wieder hin, unterstützt von weiteren Engagierten, die sich der Initiative anschlossen, und vom Förderverein St. Josef Kamperlings, der Geldspenden für die Touren entgegennimmt. Die sind ebenso willkommen wie gespendete Lebensmittel oder andere Dinge, sagt Welter, denn davon können die Helfer beispielsweise Lebensmittel in größeren Mengen kaufen, um sie in die Ukraine zu bringen. Die letzte Tour unternahm eine St. Huberterin zu Weihnachten: Dagmar Fonlenski brachte ein großes Notstromaggregat und fünf kleine, Lebensmittel und Spielsachen, Kerzen und medizinisches Zubehör wie Desinfektionsmittel, Kanülen und Spritzen in die Karpaten, auch kleine Päckchen und Spielsachen für die Kinder in einem Waisenhaus, das Pater Ivan Isajovych dort aufgebaut hat. Zu ihm halten die Kempener Kontakt, er verteilt die Hilfsgüter vor Ort und bringt dringend benötigte Dinge auch weiter ins Kriegsgebiet.

Dass der Krieg so bald nicht enden würde und sie immer wieder in die Ukraine fahren würden, hätten Welter und Dohmen anfangs nicht gedacht. Doch ans Aufhören denken die beiden beileibe nicht. Sie sammeln weiterhin Spenden, die Privatleute zu den Öffnungszeiten von Welters Elektro-, Sanitär- und Heizungsbetrieb an der Von-Ketteler-Straße 24 in Kempen abgeben können. Immer benötigt werden Welter zufolge Konserven und andere haltbare Lebensmittel, Babynahrung und Hygieneartikel, ebenso warme Decken und warme Kleidung, „die Leute dort sagen uns: Bringt uns alles, was wärmt.“ Der Förderverein St. Josef Kamperlings nimmt auch Geldspenden entgegen. Interessierte finden Informationen dazu unter: