Laptop-Nutzung Arbeiten statt Kaffeeklatsch in den Wuppertaler Cafés?

Wuppertal · In Wuppertal sehen viele Café-Betreiber die Laptop-Nutzung entspannt – solange sie nicht überhandnimmt. Andere setzen klare Regeln, um die gesellige Atmosphäre zu bewahren.

Hier im Café Simonz arbeitet Sophia Rieß, was für die Inhaberin (Sonja Zeitz) in Ordnung ist. Auch andere Café-Inhaber haben kein Problem damit, wenn Gäste ihren Laptop nutzen.

Foto: Andreas Fischer

Cafés: Gesellige Orte zum Kaffeetrinken, zum Plaudern – und zum Arbeiten? Letzteres führt zu immer mehr Diskussionen. Kunden, die mehrere Stunden im Café sitzen, an ihrem Laptop arbeiten und dabei nur einen Kaffee bestellen, sind nicht überall gerne gesehen. Wir haben in Wuppertaler Cafés nachgefragt und uns ein Meinungsbild eingeholt.

Imke Fleischhauer, Inhaberin von Milia’s Coffee am Kirchplatz in Elberfeld, und Yunus Mengütas, Inhaber des Café Yumi im Luisenviertel, berichten beide von keinen großen Problemen mit Laptopnutzern. Fleischhauer meint, die meisten Leute seien fair und verzehren, während sie am Laptop sitzen, genügend. „Man kann mit den Leuten auch reden“, sagt sie. Ähnlich sieht es auch Mengütas, der betont, dass er niemanden rausschmeißen wolle. Als Gast sollte man spüren, ob man durch seine Arbeit am Laptop gerade einen Platz blockiert. Er richtet einen „Appell an alle Kunden, dass sie auch an die Unternehmer denken.“

Auch Inhaberin Xenia Bienefeld-Asabar vom Xafé meint: „Ich habe überhaupt kein Problem mit der Laptopnutzung bei uns. Nur wenn jemand stundenlang einen Vierertisch besetzt und eine Vierergruppe reinkäme, würde ich etwas sagen.“ Am Wochenende hätte sie das dagegen nicht so gerne, da würde es aber auch kaum vorkommen, dass arbeitende Personen die Plätze belegen. Die Laptopnutzung werde sie in jedem Fall nicht einschränken, auch Steckdosen und freies Wlan seien vorhanden.

So sieht es auch Sonja Zeitz, Inhaberin des Café Simonz in Wuppertal-Arrenberg. Sie duldet die Laptopnutzung: „Bei uns wird tatsächlich auch sehr viel an Laptops gearbeitet. Solange das nicht überhandnimmt und es dabei nicht auch noch brechend voll ist, ist das in Ordnung.“ Extras wie bestimmte Plätze für die Arbeit am Laptop gebe es aber nicht.

Von etwas anderen Erfahrungen berichtet Lisa Longo, Gastroleiterin des Café 23, das im September 2023 in der Elberfelder Innenstadt nahe des Hauptbahnhofs eröffnet hat. Hier nutzen ebenfalls sehr viele Gäste ihren Laptop. Als Gründe nennt sie unter anderem die zentrale Lage und die Akustik des Cafés. Longo wünscht sich ein belebtes Café, in dem sich die Menschen miteinander unterhalten: „Wir wollen kein reiner Working Space sein.“ Daher ist das Arbeiten am Laptop hier nur unter der Woche und nur an den Fensterplätzen erlaubt. Am Wochenende gilt: „Gearbeitet wird nur hinter der Theke.“ Das Konzept funktioniere gut, die meisten Gäste hätten keine Probleme, sich daran zu halten, erzählt sie. Von Kollegen aus Köln hat Longo gehört, dass es zum Teil ein Zeitlimit in Cafés gebe: Wer mit dem Laptop arbeiten möchte, der hat dann beispielsweise höchstens eine Stunde dafür Zeit.