Wendepunkt So will der Wuppertaler Krisendienst auf sich aufmerksam machen

Wuppertal · Der gemeinnützige Wuppertaler „Wendepunkt“ ruft auf, ein Zeichen für Unterstützung zu setzen.

Petra Hornig, Einsatzleiterin des Krisendienstes Wendepunkt gGmbH und Jens Hochkirch, Mitarbeiter Mailberatung.

Foto: Krisendienst Wendepunkt

Getragen von der Stadt Wuppertal, der Bergischen Diakonie und der Stiftung Tannenhof, bietet der Krisendienst Wendepunkt seit 1998 Hilfe für Wuppertaler in emotionalen Ausnahmesituationen. Mit einer neuen Plakat-Offensive sollen die Menschen ermutigt werden, das Hilfsangebot der psychosozialen Beratung in Anspruch zu nehmen.

Petra Hornig, Einsatzleiterin des gemeinnützigen Wendepunkts am Elberfelder Hofkamp, betont die Bedeutung des Gesprächs: „Reden ist wertvoll, da es Ordnung schafft, entlastet

und Raum für neue Perspektiven bietet.“ Das offene Ohr wird auch gebraucht, wie die Zahlen zeigen, denn 2023 wandten sich 4053 Menschen an den Krisendienst und 2024 waren es sogar 4549 Kontakte.

Doch hier wird nicht nur aktiv zugehört. Die Besonderheit des Wendepunktes liegt in einem spezialisierten Konzept. Die knapp 80 Mitarbeiter, die hauptberuflich in psychosozialen oder psychiatrischen Einrichtungen der Region tätig sind, verfügen über umfassendes Fachwissen, berufliche Erfahrung und ein Netzwerk mit anderen Fachstellen. Dies ermöglicht den Hilfesuchenden nicht nur ein entlastendes Gespräch, sondern auch den Anschluss an geeignete Einrichtungen für weiterführende Beratung in Wuppertals vielfältiger Hilfelandschaft. Für dieses Konzept steht das neue Plakatmotiv.

Mit Unterstützung die Reichweite vergrößern

Der Krisendienst lädt alle Bürger dazu ein, das neue Plakat aufzuhängen und so flächiger auf das Hilfsangebot aufmerksam zu machen.

Ob in Praxen, Cafés, Schulen oder an Schwarzen Brettern in Unternehmen – „jeder Ort, an dem das Wendepunkt-Plakat hängt, kann ein Wegweiser für Menschen in emotionalen Ausnahmesituationen sein“, so Jens Hochkirch, Mitarbeiter in der Mailberatung. Die Plakate können ab sofort kostenfrei via info@krisendienst-
wuppertal.de angefordert werden. Bei Bedarf bringen die Mitarbeiter die Plakate persönlich vorbei und helfen sogar beim Aufhängen. Die Mailberatung ist ein zusätzliches Angebot, das im Mai letzten Jahres eingeführt wurde. So können die Leistungen des Wendepunktes auch per anonymen E-Mail-Kontakt über seine Webseite www.krisendienst-wuppertal.de/mailberatung in Anspruch genommen werden.

Ansonsten ist das Team der Fachkräfte jeden Tag von 18 bis 8 Uhr, freitags bis sonntags und an Feiertagen rund um die Uhr unter 0202-2442 838 erreichbar und bietet Beratung, Unterstützung und Begleitung in akuten Krisensituationen.

Diese seelischen Notlagen machen sich oftmals gerade in den Abend- und Nachtstunden bemerkbar. Hinzu tragen sie auch viele unterschiedliche Gesichter. Es können massive Gefühle von Angst, Unruhe oder Panik sein, bedrückende Isolation oder Einsamkeit, Trennung, Trauer und Verlust. Die Notlagen können sich bei psychischen Erkrankungen zeigen oder im Auftreten von Suizidgedanken, aber der Krisendienst steht auch jedem zur Verfügung, der sich in zugespitzten und auswegloserscheinenden Auseinandersetzungen in Beziehungen sieht.

Nicht jede Stadt schafft es, solch eine Einrichtung ins Leben zu rufen und diese zu finanzieren. Die gestiegenen Kontaktzahlen verdeutlichen, dass solche Dienste auch gebraucht werden. Hinzu kommt die Grauziffer derer, denen es an Überwindung fehlt, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, und genau diese sollen mit der Plakat-Offensive gezielt angesprochen werden.