Outlet-Streit IHK warnt: Geldgebern platzt bald der Kragen

Wuppertal · Millionen Euro fließen als Fördergeld ins Bergische. Doch der DOC-Streit beschädigt den Ruf.

So soll das Designer Outlet Center einmal aussehen.

Foto: McArthurGlen

Noch belegt das Bergische Land bei der Akquise von Fördermitteln einen Spitzenplatz. Nach Aachen holt keine Region mehr Millionen aus den Finanztöpfen von Land und Bund. „Wir haben einen guten Ruf in Düsseldorf und Berlin“, sagt Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK). Allerdings arbeiteten Remscheid, Wuppertal und Solingen mit Macht daran, diesen Kredit zu verspielen.

Der Dauerstreit ums DOC in Remscheid-Lennep beschädige den guten Ruf der Region massiv, sagt Wenge und prognostiziert: „Der Wirtschaftsminister wird dafür auf Dauer kein Verständnis haben.“ Was sei das auch für ein Bild, das die drei Nachbarn im Bergischen Land vermitteln?, fragt Wenge. In der kommenden Woche werben Remscheid und Wuppertal auf der Internationalen Fachmesse Expo Real in München gemeinsam um Investoren. Gleichzeitig klagt die eine Stadt gegen die andere.

Der Unternehmer-Verband fürchtet deshalb, dass den Geldgebern - aus Düsseldorf fließen EU-Millionen für Forschung und Entwicklung, aus Berlin unter anderem für Verkehrswege - deshalb in absehbarer Zeit der Kragen platzt.

Wuppertaler Händler und
Investor sind nah beieinander

Für Dienstag lädt die IHK alle Händler in Wuppertal zu einer Diskussion über das DOC an den Heinrich-Kamp-Platz in Elberfeld ein. Sie will die Pläne für Lennep vorstellen, losgelöst von jener in Remscheid umstrittenen Händler-Umfrage, welche die Stadt Wuppertal startet. „Wer sagt schon ja, wenn er gefragt wird, ob er Konkurrenz haben will?“, fragt Wenge. Dabei zeigt er sich grundsätzlich optimistisch. So liege das jüngste Angebot von Investor McArthurGlen sehr nahe an dem, was die Elberfelder Einzelhändler zur Größe und zu den Sortimenten fordern.

„Wir lassen die Händler nicht im Stich“, sagt Wenge. „Wir wollen aber auch, dass Kunden aus Düsseldorf und Köln nicht mehr ins DOC nach Roermond fahren, sondern dass sie nach Remscheid kommen.“

Thomas Meyer, Präsident der Bergischen IHK und der IHK in NRW, stand gestern an der Spitze einer Delegation mit Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) in Danzig. „Das Bergische muss vereint auftreten“, heißt sein Credo. „Wenn nicht, haben wir keine Chance.“