Überblick Freitag, der 13.: Wirklich ein Unglückstag oder Aberglaube?
Wuppertal · Freitag der 13. gilt als Unglückstag: Doch ist an dem Aberglauben wirklich etwas dran? Und was steckt dahinter. Der Überblick.
Entgegen dem hartnäckigen Aberglauben gibt es an einem Freitag, dem 13., nach Angaben des Versicherungskonzerns Barmenia Gothaer nicht mehr Schadensfälle als an anderen Freitagen. „Mit Blick auf den morgigen Freitag, den 13. Dezember, kann ich Entwarnung geben“, erklärte dessen Schadenscontrollerin Meggie Oppermann am Donnerstag in Wuppertal. Der Tag sei nicht gefährlicher als andere.
Das gemeldete Schadensaufkommen im Privatkundenbereich liege nach aktuellen Auswertungen ihres Unternehmens an entsprechenden Tagen im Einklang mit dem Durchschnittswert für alle Freitage, betonte die Expertin. „Häufig liegt es sogar darunter.“ So seien der Versicherung am Freitag, dem 13. September, beispielsweise nur 426 Schäden gemeldet worden. Das sei etwa ein Fünftel weniger als der Jahresdurchschnitt für Freitage, der bei 545 liege.
Einen mögliche Erklärung für das auf den ersten Blick irritierende Phänomen gibt es der Versicherungsexpertin zufolge auch. Demnach führt ausgerechnet der Aberglaube rund um den vermeintlichen Unglückstag dazu, dass es weniger Unglücke gibt. „Die Angst vor Freitag, dem 13., führt bei vielen Menschen offenbar zu einer erhöhten Vorsicht, was zu weniger Unfällen führen kann.“
Woher kommt der Aberglaube zum Freitag, den 13. dann?
Das ist zum einen eine längere Geschichte, zum anderen aber ziemlich einfach erklärt: In der christlich geprägten westlichen Welt sei die Angst vor der Zahl 13 sei mit dem Letzten Abendmahl und den 13 Personen am Tisch verbunden, und Jesus wurde an einem Freitag verraten. Später habe sich die 13 aus diesem Zusammenhang gelöst und wurde allgemein als unglücklich angesehen.
Der Freitag als „Henkerstag“ in vielen europäischen Ländern verstärkte den Aberglauben zusätzlich, erklärt US-Psychologe Stuart Vyse in einem Interview mit der American Psychological Association (APA). Wer nun daran glaubt, dem geht es tatsächlich geht es darum, Unsicherheit zu reduzieren und sich ein Gefühl von Kontrolle zu verschaffen, so der Autor mehrerer Bücher zum Thema Aberglauben.
Wenn dann etwas Schlechtes passiert, hat man ja damit gerechnet. Anders gesagt: Wenn Abergläubische an einem Mittwoch, dem 11. einen Unfall haben, ist es Pech, am Freitag, dem 13. trägt für sie quasi das Datum die Schuld.
„Aberglaube ist ein Glaube oder eine Praxis, die im Widerspruch zu unserem wissenschaftlichen Verständnis steht“, sagt Vyse. Es gehe dabei entweder darum, Glück zu erlangen oder Unglück zu vermeiden. Oder anders gesagt: etwas Gutes herbeizuführen oder Schlechtes zu vermeiden.