Greenhorn-Jazzer vom CFG und eine Baracke in Barmen

Einen Querschnitt durch die Jazzszene der Bergischen Region erlebten die Besucher beim 8. Wuppertaler Jazzmeeting.

Wuppertal. Auf zwei Bühnen präsentierten sich im Café Ada sieben Formationen, die in ihrer Unterschiedlichkeit eines verband: die Liebe zum Jazz. "Uns war vor dem Auftritt etwas bange", gab Lothar Berg, Leiter der CFG (Carl-Fuhlrott-Gymnasieum) Big Band zu Beginn des Abends zu. "Aber wir fühlen uns wohl." Das merkte man, gaben die rund 20 Musiker doch ein gutes Beispiel ihres Könnens.

Sie sind die Gewinner des Greenhorn-Wettbewerbs der Sommer-Jazzsession Triosophie in Essen. In der klassischen Trio-Besetzung mit Bass (Albrecht Hegge), Gitarre (Simon Manthey) und Schlagzeug (Niklas Schneider) servierten sie eigene Kompositionen. "Knackige Grooves für den Bauch und hübsche Melodien für das Herz" wurde im Vorfeld versprochen, und das bekam das zahlreiche Publikum auch zu hören. Alle drei Musiker überzeugten, auch bei den Improvisationen und den Soli - ebenso wir übrigens ihr Gastmusiker Till Schneider an der Trompete.

Schwerer zu verdauen war dagegen die experimentelle Darbietung von Roots Of Time To Come No. 5. Stimmlich dem Jazz auf unterschiedlichen Wegen folgte Moo Lohkenn. Bei den Improvisationen setzte sie ihre Stimme vielfältig ein, hauchte, presste und jagte die Worte durch unterschiedliche Tonhöhen.

Katrin Scherer am Saxophon, Pinguin Mascher an der Tuba sowie Martin Blume und Achim Kämper am Schlagzeug gehörten zu der, für dieses Meeting zusammengestellten Besetzung.

Auch Blinking formierte sich extra für den Abend und bot mit "Feel the Robots" einen Ausblick auf eine zukunftsträchtige Beschäftigung mit dem Jazz. Maik Ollhoff. (Schlagzeug), Simon Camatta (Schlagzeug), Jim Campbell (Kassettengeräte) und Tobias Daemgen (Visuals) fesselten mit einer Verbindung aus Sound und Optik. Laute, die wie digitale Störgeräusche klingen, improvisierte Klangkompositionen, untermalt von gut eingesetzten visuellen Effekten - die Besucher genossen diese ungewöhnliche Darbietung.

Doch auch die Liebhaber des eher traditionellen Jazz kamen voll auf ihre Kosten. St. Louis-Blues in Woopataal: Wolfgang Schmidtke holte mit seiner neue Band Wolfgang & The Christian Society, zusammen mit den drei Christians Christian Riem (Trompete), Christian Ramond (Bass) und Christian Thome (Schlagzeug) den New-Orleans-Jazz ins Ada. Besonders Trompeter Christian Riem, im Wechsel mit Schmidtke, beeindruckte mit seinen Soli.

In der klassischen 1960er Jahre Besetzung kam MC Tough mit Bert Fastenrath (E-Gitarre), Carsten Stüwe ( Orgel) und Micki Claudi (Schlagzeug). Orientiert an der Musik des amerikanischen Organisten Jack MC Duff brachten sie die Zuhörer mit ihrem Blue-Note-Sound zum Swingen. Aber auch Eigenkompositionen wie "Baracke in Barmen" von Organist Carsten Stüwe standen auf dem Programm.

Wer bis zum Schluss geblieben war, wurde belohnt. Sanfte Töne zum Abschied des Abends: Tukano präsentierte lateinamerikanische und brasilianische Rhythmen. In der Besetzung mit Martin Gießmann (Gitarre), Thomas Rische (Gitarre), Herbert Schneider (Saxophon, Didgerodoo), Thomas Bräutigam (Bougarabou, Udu, Caxixi und Co) präsentierten sie mit ihrer Weltmusik einen gelungenen Abschluss der Veranstaltung. Leicht beschwingte sanfte Gitarrenriffs und einschmeichelnde Saxophontöne wechselten mit temperamentvollen lateinamerikanischen Klängen.