Jörg Mittelsten Scheid: Mr. Vorwerk wird 75 Jahre alt

Der Wuppertaler Unternehmer Dr. Jörg Mittelsten Scheid feiert am heutigen Samstag Geburtstag und wird mit einem Empfang geehrt.

Wuppertal. Er ist ein Weltbürger mit Wuppertaler Wurzeln und noch immer das prägende Gesicht des Wuppertaler Traditionsunternehmens Vorwerk: Jörg Mittelsten Scheid, der Urenkel des Vorwerk-Gründers Carl Vorwerk, feiert am Samstag, 7. Mai, seinen 75. Geburtstag. Von 1966 bis 2005 leitete „Dr. Jörg“, wie ihn die Mitarbeiter bei Vorwerk nennen, das Unternehmen als persönlich haftender Gesellschafter, bevor er 2006 als Vorsitzender in den Beirat wechselte.

Seine Erfolge für das Familienunternehmen sind enorm: 1996 machte Vorwerk noch einen Umsatz von 315 Millionen Mark — heute werden etwa zwei Milliarden Euro umgesetzt. Lange bevor Begriffe wie Direktmarketing und Globalisierung zu den Standards der Wirtschaft wurden, hatte die Familie Mittelsten Scheid die nötigen Konzepte parat, um das Wuppertaler Unternehmen zu einem Global Player zu machen.

Der heutige Vorsitzende des Beirats der Vorwerk & Co. KG erinnert sich an einen Spaziergang im Schnee. Damals trug sein Vater Erich nach einer Reise in die Vereinigten Staaten dem Großvater und damaligen Firmenchef Werner die Idee vor, Produkte per Direktvertrieb an die Kunden zu bringen. Dessen Zustimmung mit den Worten „Versuchen wir es“ war die Geburtsstunde einer Erfolgsgeschichte, die später über fast vier Dekaden von Jörg Mittelsten Scheid gestaltet wurde.

Der Kobold und die Vorwerk-Vertreter sind aus den Bildern, die die Menschen an die Wirtschaftswunder-Jahre erinnern, nicht wegzudenken. Jörg Mittelsten Scheid trieb die Internationalisierung konsequent voran, achtete aber auch immer darauf, dass Vorwerk ein Familienunternehmen blieb. Heute vermarktet der Familien-Konzern seine Produkte in mehr als 60 Ländern; über 600 000 Mitarbeiter und Berater sind für Vorwerk im Einsatz.

So international das Aufgabengebiet von Jörg Mittelsten Scheid war, so treu blieb er im privaten Bereich seinen Wuppertaler Wurzeln. Der promovierte Jurist und Asien-Liebhaber fördert zahlreiche kulturelle und soziale Projekte in der Stadt. Sein Engagement für bürgerschaftliches Engagement wird auch dadurch deutlich, dass er Jury-Mitglied des BürgerTal-Preises ist, der gemeinsam von der Westdeutschen Zeitung und der Lore- und Werner-Jackstädt-Stiftung vergeben wird.

Im vergangenen Jahr hat er erst die Initiative „Lernfreude wecken“ ins Leben gerufen, deren Schirmherrin Christina Rau ist. Für seine Verdienste wurde er unter anderem mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Wuppertal ausgezeichnet. Am Mittwoch ehrt ihn die Stadt mit einem Empfang.