Anstehende Landessynode Kirchliche Hochschule Wuppertal äußert sich zum Verfahren

Wuppertal · Das Rektorat der Kirchlichen Hochschule nimmt die Pläne, den Studiengang zum Pfarramt einzustellen, mit Bedauern zur Kenntnis.

Das Rektorat der Kirchlichen Hochschule (v.l.): Sr. Dörte Rasch-Vollaard, Professorin Claudia Janssen, Professorin Michaela Geiger und Alexander Ernst.

Foto: Kiho Wuppertal

Nach der Berichterstattung der WZ über die anstehende Landessynode der evangelischen Kirche im Rheinland hat sich die Kirchliche Hochschule Wuppertal zum Verfahren geäußert. Bei dem Treffen, das vom 2. bis 7. Februar in Bonn stattfindet, wird auch über die Zukunft der Hochschule entschieden, die mit ihrem Campus an der Missionsstraße angesiedelt ist. Nach jetzigem Stand könnte sie in ihrer bisherigen Konzeption nicht bestehen bleiben, sondern durch einen theologischen Bildungscampus ersetzt werden. Ein grundständiges Studium in Theologie ist dabei nicht mehr vorgesehen, das Masterstudium, das auch Quereinsteigern offensteht, soll hingegen erhalten bleiben.

„Studierende und Mitarbeiter benötigen verlässliche Aussagen“

Wie das Rektorat der Hochschule mitteilt, seien ihm die Veränderungsprozesse, in denen sich Kirche und Gesellschaft befinden, bewusst. Es sehe auch „die sich verändernde Finanzlage ihrer Trägerkirchen“.

Gleichwohl nehme das Rektorat die Beendigung des grundständigen Studiums bis zum Ende des Wintersemesters 2026/27 mit großem Bedauern zur Kenntnis. „Wir hoffen, dass die Synode sich doch für eine Weiterführung der Kirchlichen Hochschule entscheidet.“ Man bitte darum, dass dort „weiterhin Platz für junge Menschen sein wird, die Theologie studieren und das Pfarramt anstreben“. Dies hebt auch das Kollegium der Hochschule in einer eigenen Stellungnahme hervor: „Durch die Verzahnung mit dem Lehrangebot kooperierender Fakultäten und anderer Institute“ würden vielfältige und neue Zugänge zum Pfarramt möglich. Dies trage dazu bei, theologischen Nachwuchs zu gewinnen.

Auf jeden Fall plädiere das Rektorat dafür, die Termine für die Einstellung des Hochschulbetriebs flexibler zu gestalten, damit die Ansprüche der Studierenden, ihre jeweilige Studienphase angemessen beenden zu können, gewährleistet seien. Zudem bräuchten auch Mitarbeiter in Verwaltung und Lehre verlässliche Aussagen zu ihrer Weiterbeschäftigung.

Was das Konzept selbst angeht, sieht das Rektorat im Vorschlag eines Bildungscampus jedoch auch Perspektiven: Er eröffne einen Weg, trotz einschneidender Haushaltskürzungen die theologische Bildungsarbeit weiterzuführen. Der Campus biete zudem die Möglichkeit, Weiterbildung für verschiedene Berufsgruppen in der Kirche neu zu konzipieren.“ Dazu würden Pläne der Lehre in Präsenz, also vor Ort, aber auch digital gehören. Außerdem begrüße das Rektorat, dass theologische Forschung weiterhin einen wichtigen Raum einnehmen soll.

Senat steht der Vorlage mit Befremden gegenüber

Die Hochschule müsse auch in Zukunft Menschen befähigen können, „pastorale Aufgaben in den Gemeinden und in den kirchlichen und diakonischen Handlungsfeldern zu übernehmen“ – und zwar theologisch verantwortet, betont das Kollegium in seiner Stellungnahme. Dabei sei auch die Idee, „theologische Bildung für verschiedene Berufsgruppen in der Kirche neu zu denken“, begrüßenswert.

Der Senat der Hochschule hingegen, der unter anderem Mitglieder des Rektorats wählt und Vorschläge für die Berufung von Professoren beschließt, habe die Vorlage zur Beschlussfassung „mit Befremden“ zur Kenntnis genommen. Entgegen dem Wortlaut des Prüfauftrages der Landessynode werde nicht dargestellt, „dass und wie die Kirchliche Hochschule grundlegend reformiert weiter besteht“. Eine Entscheidung durch die Mitglieder der Landessynode wird um den 6. Februar erwartet.

Insgesamt stehen dafür vier Optionen im Raum, neben der Einrichtung des Bildungscampus auch eine Fortführung oder Schließung der Hochschule sowie eine Kooperation mit der Bergischen Universität. Um die Hochschule zu unterstützen, hatte sich im vergangenen Jahr ein „Wuppertaler Bündnis“ formiert, unter anderem unter Beteiligung des SPD-Bundestagsabgeordneten Helge Lindh. Das Bündnis favorisiert die Variante des Bildungscampus unter Einbeziehung der bestehenden Hochschule.