Gedok-Ausstellung: Zwei Künstlerinnen geben Rätsel auf
Christa Bremer und Hildegard Harwix sorgen für spannende Kontraste. Das Duo stellt in der Galerie Weißes Haus aus.
Wuppertal. Anlässlich einer Vernissage wird besonderer Aufwand betrieben. So hatte Christa Müller-Schlegel, Galeristin und 1. Vorsitzende Gedok Wuppertal, zur Ausstellungseröffnung im Weißen Haus nicht allein Gäste eingeladen. Zum Auftakt der Schau mit Arbeiten von Hildegard Harwix und Christa Bremer gab es auch Musik. Mit Blick auf den Ausstellungstitel "Raumklang" lotete Claudia Nickel an Saxophon und Bassblockflöte die Weiten der Galerie aus.
Trotz des Wohlklangs mit besonderen Echo-Effekten waren es aber die Skulpturen und Bilder der beiden Gedok-Künstlerinnen, die im Mittelpunkt standen. "Korrespondenzen und Kontraste" arbeitete Jutta Höfel in ihrem Einführungs-Vortrag heraus. "Die geschwungenen Bronzen und leuchtenden Bilder der beiden bildenden Künstlerinnen treten miteinander in Verbindung." Die so entstehende Raum-Klang-Welt würde um eine Dimension als Gesamtkunstwerk erweitert.
Im Mittelpunkt von Bremers Skulpturen steht der Mensch. "Nicht nur in seiner Sinnlichkeit, sondern in verschiedenen Tätigkeiten, nämlich sprechend und denkend, und mit seinen seelischen Befindlichkeiten." Das sind Tanzpaare, die Schulter an Schulter und Hand in Hand umeinander kreisen und den Betrachter in der Bewegung mitnehmen.
Um die abstrakten und zugleich präzisen Gestalten schöpfen zu können, hält Bremer zeichnerisch Impressionen fest, setzt diese Ideen in Keramik um, die dann in Bronze abgegossen werden. Mit "Aphrodite" und "Sirene" werden wichtige Frauen der griechischen Mythologie als ästhetische Erscheinungen abgebildet. Im Weißen Haus sind außerdem "Kuss", "Kleine Torsi" oder "Ein anderer Morgen" zu sehen. Auch in den neuen Arbeiten von Harwix, Gedok-Fachbereichsleiterin für Bildende Kunst, erobert der Mensch die Bühne.
Mit Schatten und diffundierenden Silhouetten durchbricht Harwix traditionelle Sehweisen, mancher Körper gewinnt als Fragment Gestalt. Mit schwungvollem Pinselstrich und nur teilweise erfasst werden Köperteile als pars pro toto inszeniert. "Das Rätselhafte und seine Ergründung sind Teil des Spaßes", so Höfel.