Ingeborg Wolff wechselt die Seiten
Wuppertal. Sie stand jahrzehntelang als Schauspielerin im Rampenlicht: An den Wuppertaler Bühnen war Ingeborg Wolff ein absoluter Publikumsliebling. Jetzt stellt sie im TiC-Theater ihre erste Regie-Arbeit vor und sagt: "Bezahlt wird nicht".
Die Farce von Literatur-Nobelpreisträger Dario Fo feiert am Freitag, 25. September, Premiere an der Borner Straße.
Die Geschichte lebt von Situationskomik und Satire: Betriebe werden geschlossen, die Preise für Lebensmittel steigen, das Geld in der Haushaltskasse wird knapp. Die resolute Antonia und ihre Nachbarin Margherita sind darüber so erbost, dass sie kurzerhand einen Supermarkt plündern - ganz nach der Devise: "Bezahlt wird nicht, heute ist alles gratis."
Damit beginnt ein rasantes Verwirrspiel: Antonia und Margherita inszenieren mit Hilfe fiktiver Schwangerschaften, scheintoter Carabinieri und einer haarsträubenden Heiligenlegende die absurdesten Situationen, um die Beute vor der Polizei und vor allem vor Giovanni und Luigi, ihren ebenso ahnungslosen wie gesetzestreuen Ehemännern, zu verstecken.
IngeborgWolff: Lachen ist gesund und kostet nichts - wir haben sowenig zu lachen im Leben, vor allem in diesem. Man möchte den Menschen zurufen: "Schaltet den Fernseher aus, erspart euch die Talkshows und ähnlichen Mist. Geht ins Theater und lasst euch von einem der letzten großen Clowns unserer Zeit den Spiegel vorhalten." Lachen ist gesund - an jedem Tag des Jahres. Wir haben uns für den 25. September 2009 entschieden.
Wolff: Betriebsschließungen, Kurzarbeit, Preissteigerungen, Skandale derer "da oben" auf Kosten von denen "da unten" - aktueller geht es nicht. Dario Fo ist ein Meister darin, politisch brisante Themen, in ein rasantes Verwirrspiel verpackt, mit den Mitteln der Commedia dell’arte zu erzählen. Die Zeiten haben sich geändert, die Zustände nicht.
Wolff: Ich wechsle gerne mal die Seiten.
Karten für die Premiere am 25. September, 19.30 Uhr, und nähere Infos zu weiteren Terminen gibt es im TiC-Theater unter Telefon 472211.