Neue Ausstellung: Kosmopolitin bringt Morgentau nach Wuppertal
Galerie Janzen: Die neue Ausstellung von Tara Sabharwal heißt „Morning Dew“.
Wuppertal. Wie kleine Juwelen leuchten die farbigen Papierarbeiten der indisch-amerikanischen Künstlerin Tara Sabharwal in der Galerie Janzen in der Huppertsberg-Fabrik. Unter dem Titel "Morning Dew" (auf Deutsch: Morgentau) zeigt Galeristin Martina Janzen nun schon zum zweiten Mal neue Arbeiten der in New York lebenden Künstlerin.
In träumerischen Bildern erzählt Sabharwal von einem Leben zwischen den Welten, das trotz der farbenfrohen Gestaltung manchmal auch weniger Schönes bereithält. Häuser sind etwa vergittert wie Käfige, aber auch so porös, dass sie die Leichtigkeit der Fliegens vermitteln.
Flugzeuge stehen nicht nur für das Reisen, sondern auch für die Bedrohung nach dem 11. September. So enthält ein Begriff wie Heimat für die Kosmopolitin neben Schutz und Zuflucht auch sein Gegenteil schon in sich: Enge, Beschränkung, Stillstand.
Überhaupt geht es in der surreal anmutenden Bildwelt von Tara Sabharwal darum, Gegensätze miteinander in Einklang zu bringen, wofür die Künstlerin aus der indischen Philosophie schöpft. Doch sind ihre Arbeiten weniger Ergebnis einer allein indischen Vorstellung, noch sind sie ausschließlich westlichen Vorbildern der Kunst verhaftet.
Mit ihrer aufwändigen Drucktechnik entstehen vielschichtige Monotypien, die sowohl innere Befindlichkeiten als auch wesentliche Fragen der Menschheit zum Ausdruck bringen. Tara Sabharwal ist 1957 in Delhi geboren, wo sie zunächst auch studiert hat. Noch als Studentin ging sie nach London und hatte dort mit ihrer ersten Solo-Ausstellung den Durchbruch.
Doch es dauerte nicht lange, bis der Erfolg einen schalen Beigeschmack für sie bekam. Seitdem konzentriert sie sich lieber auf ihre Kunst und lässt erst ein paar Wochen verstreichen, bevor sie ihre Werke öffentlich zeigt. Jedes Jahr verbringt sie einige Zeit in Delhi, um den Kontakt zu ihren Wurzeln nicht zu verlieren.