Handball: Toller Zwischenspurt des BHC

Zweitligist bleibt nach 29:26-Sieg in Eisenach ungeschlagen

Wuppertal. Der BHC bleibt in der 2.Handball-Bundesliga die Mannschaft der Stunde. Beim heimstarken ThSV Eisenach feierten die Wuppertaler am Samstag einen 29:26 (15:16)-Sieg und bleiben im siebten Spiel ohne Niederlage. Dadurch etablieren sich die Bergischen als Verfolger Nummer eins von Top-Favorit Düsseldorf, zumal Mitfavorit Coburg beim 23:32-Heimdebakel gegen Hüttenberg Federn lassen musste.

Die ausgezeichnete körperliche Verfassung der BHC-Spieler gab den Ausschlag für die Löwen. Denn erneut hatte das Team von Trainer Raimo Wilde im Finale den längeren Atem. Zwölfeinhalb Minuten vor Schluss lag der BHC noch mit 20:23 zurück. "Da hatten wir fünf Minuten lang den Faden verloren und haben und von der Eisenacher Hektik anstecken lassen", räumte BHC-Trainer Raimo Wilde später ein.

Mit einer Auszeit zum richtigen Zeitpunkt konnte der Coach die Wild-West-Phase seiner Schützlinge stoppen. Zudem erwiese sich die Entscheidung, Routinier Sebastian Aschenbroich für Elvir Selmanovic in der Abwehr zu bringen als Glücksgriff. Auch der bis dahin stark haltende BHC-Keeper Mario Huhnstock nutzte die Auszeit und wechselte mit Ex-Nationaltorwart Chrischa Hannawald.

"Davon hatte ich erst gar nichts mitbekommen. Aber es war einzig und alleine Marios Entscheidung, nachdem dieser bei den letzten drei Gegentreffern nicht so gut ausgesehen hatte", erklärt Wilde und lobt die Zusammenarbeit des Torhüter-Duos. Aschenbroich in der Deckung und Hannawald dahinter legten den Grundstein für den Sieg. In einem furiosen acht Minuten-Zwischenspurt setzten sich die Gäste durch eine 6:0-Treffer-Serie von Jens Reinarz (3), Alexander Oelze, Elvir Selmanovic und Jiri Vitek auf 26:23 (56.) ab und ließen sich diesen Vorsprung auch nicht mehr entreißen.

Etwas lädiert überstanden die beiden BHC-Außen Jens Reinarz und Simon Kluge die Partie. Reinarz wurde beim Tempogegenstoß von Eisenachs Wöhler so krass in den Wurfarm gegriffen, dass Wöhler froh sein konnte, dafür nur die rote Karte zu sehen. Auf der Gegenseite flog Simon Kluge mit Rot vom Feld. "Allerdings nicht zu vergleichen mit dem Foul an Reinarz", relativiert Wilde. Kluge wollte ein Stürmerfoul provozieren und riss, um sich selbst vor der Wucht des Gegenspielers zu schützen, in der letzten Sekunde den Arm hoch. Allerdings traf ihn der Eisenacher trotzdem wie ein Vorschlaghammer. Kluge erlitt einen kleinen Einriss am Ohr und war einige Minuten ziemlich groggy.