Schwebebahn: Wagenhalle ist im April startklar
Osterferien-Pause für die Inbetriebnahme — Wasser gegen den Zug-Lärm.
Wuppertal. Wuppertal muss im kommenden Jahr noch einmal zwei Wochen am Stück ohne seine Schwebebahn auskommen: Um die neue Wagenhalle in Oberbarmen in Betrieb nehmen zu können, planen die Stadtwerke eine letzte längere Pause während der Osterferien im April 2014. In dieser Zeit wird die Systemtechnik hochgefahren und auf die Weichenanlage der Wagenhalle abgestimmt.
Zuvor gibt es in Oberbarmen noch eine andere Baustelle: Wie die Stadtwerke beim Ortstermin mit unserer Zeitung berichten, wird in der kommenden Woche eine Sprühanlage geliefert, mit der die WSW den Lärm beim Wenden der Schwebebahnen in den Griff bekommen wollen. Wie berichtet, sorgen quietschende Wagen an der neu installierten Kehre — sie ist der Wagenhalle vorgelagert — seit Monaten für Kritik. Das soll sich durch einen Sprühnebel aus feinen Wassertropfen ändern: Er wird die Schienen beim Wendemanöver der Wagen auf ganzer Länge feucht halten und die bereits montierte Anlage für Schmierfett ergänzen.
Etwa 20 000 Euro kostet das zusätzliche Sprühsystem in Oberbarmen. Es wird im Winter beheizt, um ein Einfrieren der Sprühköpfe zu verhindern, wie WSW-Projektleiter Michael Krietemeyer erklärt. Die Erfahrung zeige, dass es sich beim Quietschen um ein wetterbedingtes Problem handelt: Bei Regen sind die Kehrtwenden weitaus leiser. „Mit Fett allein bekommen wir das nicht in den Griff.“
Hinzu kommt, dass zu viel Schmierfett für Bremsprobleme an anderer Stelle sorgen kann. Mit dem Sprühsystem habe man beim Straßenbahnbetrieb in Bielefeld „gute Erfahrungen“ gemacht, berichtet Krietemeyer und kündigt weitere Lärm-Messungen an.
Unterdessen nimmt die Wagenhalle — zusammen mit der Endhaltestelle kostet sie gut 30 Millionen Euro — Form an: Sie ist nicht nur etwa sieben Meter länger als ihr Vorgänger, sondern auch weitaus heller: Die Fensterfronten lassen viel Tageslicht ein, und durch die Verlagerung der Technikräume auf die Unterseite können feste Räume für das Bus- und Schwebebahnpersonal eingerichtet werden. Die Monitor-Arbeitsplätze der Ausfahrtschlosser — sie steuern und überwachen die Technik der Wagenhalle — ähneln denen eines Towers am Flughafen.
Die Fassade ist von außen mit Reinigungswagen befahrbar und das Fahrgerüst von der Wagenhalle für die Techniker nun direkt erreichbar. Der Weichenbetrieb wird elektronisch gesteuert und die Software im Frühjahr durchgetestet.